Während China sich verpflichtet hat, den Höhepunkt seiner Kohlendioxidemissionen vor 2030 zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden, bemühen sich auch die arabischen Länder aktiv um eine Energiewende, um eine übermäßige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu vermeiden.
Da beide Seiten vor ähnlichen Aufgaben stehen - zu denen auch die Gewährleistung der Energiesicherheit gehört – war die Zusammenarbeit im Energiebereich auf der derzeit stattfindenden fünften Chinesisch-Arabischen Expo in der nordwestchinesischen Autonomen Region Ningxia der Hui-Nationalität eines der wichtigsten Themen.
Im Jahr 2020 machten die Rohölexporte der arabischen Länder nach China 51,3 Prozent der gesamten Rohölimporte Chinas aus, womit diese Länder Chinas wichtigste Quelle für Rohölimporte sind, sagte Zhang Jianhua, Leiter der Nationalen Energiebehörde.
Chinesische Energieunternehmen beteiligen sich andersherum auch aktiv am Bau von Energieinfrastruktur in arabischen Ländern. So sei die State Grid Corporation of China beispielsweise an einem Renovierungsprojekt des ägyptischen Hauptstromnetzes beteiligt gewesen. Und Shanghai Electric habe sich am Bau eines Photovoltaik- und Photothermie-Hybridkraftwerks in Dubai beteiligt, nannte er einige Beispiele.
„In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich China für viele arabische Länder und Golfstaaten zum größten Handelspartner und strategischen externen Investor entwickelt, insbesondere im Energiesektor", berichtete Awaidha Murshed Ali Murshed Almarar, Direktor der Energiebehörde von Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).
„Angesichts des internationalen Konsenses, dass wir etwas gegen den Klimawandel unternehmen müssen, ist die verstärkte Einführung erneuerbarer Energien zu einem globalen Trend geworden", erklärte er. Offizielle Daten zeigen, dass China bei der neu installierten Windkraftkapazität weltweit an erster Stelle steht und auch bei der Produktion und Nutzung von Solarenergie und Wasserkraft weltweit führend ist.
Am Ende des letzten Jahres kamen bereits mehr als 40 Prozent der in China installierten Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Ressourcen. Das entspricht fast einem Drittel des landesweiten Stromverbrauchs, wie aus den Daten der Nationalen Energiebehörde hervorgeht.
Mohammad Abunayyan, Vorsitzender von ACWA POWER, einem saudi-arabischen Strom- und Wasserversorgungsunternehmen, sagte, dass sein Unternehmen erstmals im Jahr 2008 Beziehungen zu China aufgenommen habe. „Damals ging es um Investitionen, um Ingenieurwesen-Beschaffung-Bau (kurz EPC: eine im internationalen Bauwesen übliche Form der Projektabwicklung), sowie um die Lieferung von Ausrüstung und Dienstleistungen im Bereich der konventionellen Energie. Danach konnten wir zu den erneuerbaren Energien übergehen.“
Zhang von der Energiebehörde versicherte: „China ist bereit, den arabischen Staaten bei der Beschleunigung des Übergangs zu kohlenstoffarmer Energie zu helfen. Wir werden sie bei der Entwicklung und Nutzung von Wind- und Solarenergieressourcen auf der Grundlage der lokalen Bedingungen unterstützen.“