Chinas Handelsministeriums hat die Daten einer jüngsten Befragung von Exportunternehmen veröffentlicht. Demnach gaben circa 40 Prozent von ihnen an, dass ihr Exportauftragsvolumen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sei – ein klares Zeichen unter anderem für die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Firmen.
Etwa 40 Prozent der chinesischen Exporteure, die kürzlich vom Handelsministerium befragt wurden, meldeten einen Zuwachs an neuen Exportaufträgen im Vergleich zum Vorjahr. Das spiegele sowohl die verstärkte Auslandsnachfrage als auch die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Firmen wider, erklärte ein Beamter am Montag.
Allerdings haben die Beamten auch auf die Herausforderungen für chinesische Exporteure hingewiesen und versprochen, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich der Förderung des grenzüberschreitenden E-Commerce-Handels, um den Handel in Zukunft weiter zu stabilisieren.
Der stellvertretende Handelsminister Ren Hongbin sagte auf einer Pressekonferenz in Beijing, er sei zuversichtlich, dass das Land in diesem Jahr trotz der Herausforderungen das Ziel einer stetigen Expansion und verbesserten Qualität seiner Importe und Exporte erreichen könne. Neben den externen Herausforderungen wie dem weiterhin schweren Verlauf der COVID-19-Pandemie im Ausland und der zunehmenden Politisierung der Handelsbeziehungen sehen sich chinesische Außenhandelsunternehmen laut Ren mit vier großen Schwierigkeiten konfrontiert: ineffizienter, aber teurer internationaler Schiffsverkehr, ein volatiler Yuan, steigende Rohstoffpreise und erhöhte Arbeitskosten.
In diesem Zusammenhang werde das Handelsministerium Strategien oder Maßnahmen wie die Stärkung der internationalen Wirtschafts- und Handelskooperation, die Förderung der Entwicklung der Neuen Seidenstraßeninitiative sowie die Unterstützung für neue Formen und Modelle des Außenhandels entwickeln, um so die qualitativ hochwertige Entwicklung des Handelssektors voranzutreiben, sagte Ren.
Sein Kommentar kam, nachdem einige Medienberichte aufgrund der existierenden Herausforderungen Bedenken über ein potenziell langsameres Wachstum des chinesischen Handels in den kommenden Monaten geäußert hatten. Einen Tag nach seinen Äußerungen veröffentlichte das Ministerium die neuesten offiziellen Handelsdaten am Dienstag. Demnach stieg Chinas gesamter grenzüberschreitender E-Commerce-Handel in den ersten fünf Monaten des Jahres um 36,9 Prozent auf über 700 Milliarden Yuan (108,15 Milliarden US-Dollar), während das Volumen in den letzten fünf Jahren um das Zehnfache angestiegen war, wie offizielle Daten zeigten.
Inzwischen haben chinesische Unternehmen mehr als 1.900 Warenhäuser im Ausland errichtet, von denen sich etwa 90 Prozent in Nordamerika, Europa und Asien befinden.
Ren kündigte zudem auch an, dass China seine Negativliste für ausländische Investitionen weiter kürzen, mehr Pilotzonen für die Öffnung im Dienstleistungssektor fördern und die Entwicklung des Freihandelshafens Hainan stetig vorantreiben werde, um auf diese Weise den Außenhandel und ausländische Investitionen zu stabilisieren.
Neben der Förderung der termingerechten Umsetzung des Abkommens über die „Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft“ (RCEP) werde China auch aktiv den Beitritt zur „Umfassenden und Fortschrittlichen Transpazifischen Partnerschaft“ (CPTTP) in Erwägung ziehen und die Freihandelsgespräche wie zum Beispiel über das Freihandelsabkommen zwischen China, Japan und Südkorea beschleunigen, ließ Ren wissen.