Chinas Handelsminister Wang Wentao traf sich am Sonntag mit Hildegard Müller, der Präsidentin des Deutschen Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Er forderte den Verband auf, eine positive Rolle dabei zu spielen, Deutschland und die EU dazu zu bewegen, den multilateralen Handel zu schützen. Er rief auch zu einer angemessenen Lösung des Antisubventionsverfahrens der EU gegen chinesische Elektrofahrzeuge auf.
Der chinesische Handelsminister, Wang Wentao, beim Treffen mit der Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, am 27. April 2025 in Beijing. (Foto: Handelsministerium der Volksrepublik China)
Wang erklärte, China und Deutschland verfügten über eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit in der Automobilindustrie, da die deutschen Automobilhersteller „Zeugen, Teilnehmer und Nutznießer“ von Chinas Reform und Öffnung gewesen seien. „Chinas Tür wird sich nur noch weiter öffnen, und unsere Politik zur Nutzung ausländischer Investitionen hat sich nicht geändert und wird sich auch nicht ändern“, betonte er und äußerte die Hoffnung, dass die deutschen Automobilhersteller „die Chancen ergreifen und das Vertrauen in Investitionen in China stärken werden“.
Wang sagte, Unilateralismus und Protektionismus bestimmter Länder störten empfindlich die internationale Wirtschaftsordnung und die globalen Lieferketten, wobei der Automobilsektor die Hauptlast zu tragen habe. China und die EU stünden als zwei Säulen, die den Multilateralismus und den Freihandel verteidigen, sagte Wang und forderte den VDA auf, „weiterhin eine aktive Rolle zu spielen, um Deutschland und die EU dabei zu unterstützen, das multilaterale Handelssystem entschlossen aufrechtzuerhalten und die globalen Industrie- und Lieferketten zu stabilisieren.“
Er appellierte auch an die EU, mit China zusammenzuarbeiten, um das Antisubventionsverfahren der EU gegen chinesische Elektrofahrzeuge so schnell wie möglich auf der Grundlage der internationalen Wirtschafts- und Handelsregeln zu lösen.
Müller sagte ihrerseits, der VDA und mehrere Mitgliedsunternehmen hätten kürzlich an der 21. Internationalen Automobilausstellung in Shanghai teilgenommen und seien dort tief beeindruckt von den Fortschritten bei der Elektrifizierung und Digitalisierung der chinesischen Automobilindustrie gewesen. Dies untermauere ihre Haltung, China als „den wichtigsten Markt“ zu betrachten, hieß es in einer Erklärung des chinesischen Handelsministeriums.
Die Automobilindustrie müsse sich der Globalisierung stellen und die Herausforderungen durch Offenheit und Zusammenarbeit bewältigen. Rücksichtslose Zollerhöhungen schadeten der Stabilität der Weltwirtschaft und der VDA wende sich entschieden gegen Handelsprotektionismus, sagte Müller und äußerte die Hoffnung, dass die Konsultationen zwischen der EU und China über den Fall der Subventionen für Elektrofahrzeuge „bald zu positiven Fortschritten führen werden“, um den Handelsstreit angemessen zu lösen.
Müller sagte auch, der VDA ermutige die deutschen Automobilhersteller, Investitionen in China auszuweiten, und er begrüße chinesische Automobilhersteller, in Deutschland zu investieren, um „gemeinsam die Modernisierung der Industrie und die technologische Innovation voranzutreiben“, wie es in der Erklärung heißt.