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Chinas Regulierungsbehörde betont Stabilität

Freitag, 04. März 2022 Quelle : German.china.org.cn

Anpassungen der Immobilienpreise und eine Umstrukturierung der Nachfrage seien gut für Chinas Finanzsektor, aber die Regulierungsbehörden erwarten einen eher sanften Übergang und keine drastischen Anpassungen, die enorme wirtschaftliche Auswirkungen haben könnten, erklärte einer der obersten Finanzregulierer Chinas am Mittwoch.

„Heutzutage machen Wohnungsbaukredite einen großen Teil der Gesamtkredite bei großen Geschäftsbanken aus. Wir haben die Banken wiederholt daran erinnert, auf die Risiken zu achten, da viele Menschen Kredite aufnehmen, um Häuser zu Investitions- oder Spekulationszwecken zu kaufen. Sollten die Immobilienpreise (unangemessen oder irrational) sinken oder andere Probleme auftreten, wird eine große Finanzkrise die Märkte treffen", sagte Guo Shuqing, Vorsitzender der chinesischen Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde (CBIRC), auf einer Pressekonferenz des Informationsbüros des Staatsrats.

Trotz der sinkenden Immobilienpreise im vergangenen Jahr bestehe weiterhin Bedarf an Wohnungen, insbesondere an Mietwohnungen, und an Wohnungsdekoration. Daher sei es sehr sinnvoll, in diesem Bereich Finanzdienstleistungen anzubieten, betonte Guo.

„Unabhängig davon, wie stark die Wohnungspreise sinken, wird es immer noch schwierig sein, die Wohnungsnachfrage der Arbeiter und Angestellten zu befriedigen, insbesondere von Wanderarbeitern, die zu neuen Stadtbewohnern werden. In Zukunft müssen wir das Problem durch die Entwicklung von Mietwohnungen lösen", machte Tian Guoli, Vorsitzender der großen staatlichen Geschäftsbank China Construction Bank Corp, klar.

Die China Construction Bank habe zu diesem Zweck eine Plattform für Mietwohnungen entwickelt, die Vermieter und Mieter miteinander verbindet und inzwischen bereits mehr als 300 Städte im ganzen Land abdecke. Mehr als 38 Millionen Menschen hätten sich bisher auf der Plattform registriert und Transaktionen durchgeführt, berichtete er.

Die CBIRC und die chinesische Zentralbank werden in Kürze ein Dokument herausgeben, das Banken und Versicherer anleitet, Finanzdienstleistungen für neue Stadtbewohner anzubieten - also für Menschen, die zwar in Städten leben, aber noch keinen städtischen Hukou (das System zur Registrierung von Haushalten in China) erhalten haben, oder für Menschen, die erst seit weniger als drei Jahren einen städtischen Hukou besitzen. In China gebe es mehr als 300 Millionen neue Stadtbewohner, die Bedarf an Wohnraum, Arbeitsplätzen, Kindererziehung und Altenpflege haben, ließ Guo wissen.

Guo betonte auch, dass die finanziellen Risiken in den Schwerpunktbereichen im vergangenen Jahr unter Kontrolle geblieben seien. So habe China von 2017 bis 2021 Schattenbankaktivitäten im Wert von 25 Billionen Yuan (3,96 Billionen US-Dollar) abgebaut und etwa 12 Billionen Yuan an sog. „notleidenden Vermögenswerten“ (non-performing assets) beseitigt. Auch die Situation der versteckten Schulden lokaler Regierungen habe sich verbessert, und die Aufsichtsbehörden hätten sich ebenfalls mit einer Gruppe von Hochrisikounternehmen und Finanzinstituten befasst, die gegen Gesetze und Vorschriften verstoßen haben, so Guo weiter.