Seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts sind die Energiepreise in Europa stark angestiegen. Dies treibt die Inflation in die Höhe und dämpft möglicherweise die Hoffnung Europas, dass der Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2022 an Fahrt gewinnt.
Nach Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union wird die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im Februar voraussichtlich 5,8 Prozent betragen. Damit übertrifft sie den Januarwert von 5,1 Prozent und erreicht einen neuen Rekord.
Energie, die einen Preisanstieg von 31,7 Prozent verzeichnete, wurde als wichtigster Faktor für die Inflation im Februar identifiziert.
Der Russland-Ukraine-Konflikt hat den Inflationsdruck in Europa verschärft, weil er die Energiepreise in die Höhe treibt. Es besteht die Befürchtung, dass Russland als einer der führenden Energielieferanten seine Energielieferungen nach Europa drosseln oder sogar einstellen könnte.
Seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts sind die Benzin- und Dieselpreise in Europa in die Höhe geschossen. Autofahrer zahlen in Deutschland derzeit mehr als zwei Euro für einen Liter Kraftstoff. Das ist ein Anstieg von mehr als 30 Prozent als vor dem Konflikt.
Der anhaltende Russland-Ukraine-Konflikt hat die Aussichten für die europäische Wirtschaft eingetrübt. Inflationierte Energiepreise und ihre Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise werden unweigerlich an der Kaufkraft der Verbraucher nagen.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sagte unter Hinweis auf die Auswirkungen der Energiepreise und der Unsicherheiten, dass Konsum und Investitionen wahrscheinlich durch lange Phasen der Unsicherheit beeinträchtigt werden. Das Wirtschaftswachstum werde voraussichtlich gebremst.
Die EZB scheint in einem Dilemma gefangen zu sein. Es wird erwartet, dass die Bank eine straffere Geldpolitik verfolgen wird, um die steigende Inflation im Euroraum einzudämmen. Ein solcher Schritt könnte jedoch aufgrund der Unsicherheiten, welche die Ukraine-Krise mit sich bringt, das Vertrauen der Wirtschaft beeinträchtigen.