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Chinas Schiffbauer verzeichnen Auftragsboom

Donnerstag, 10. März 2022 Quelle : CRI

Die COVID-19-Pandemie hat die Transportkosten und damit auch die Einnahmen von Schifffahrtsunternehmen in die Höhe getrieben. In der Folge haben die Reedereien nun einen großen Bedarf an neuen Schiffen, was zu einem Nachfrageboom bei Chinas Schiffsherstellern führt.


Ein Drohnenfoto von einer Werft in Yuanjiang, wo einige Schiffe gerade hergestellt werden. (Foto von Xinhua, 21. Juli 2021)

Bei chinesischen Schiffbauern sind in der vergangenen Woche Aufträge für neue Frachtschiffe im Wert von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar eingegangen, da die hohen Gewinne der Schifffahrtsunternehmen, die durch die im Zuge der COVID-19-Pandemie in die Höhe geschnellten Transportkosten angekurbelt wurden, den Auftragseingang stark ansteigen ließen. Containerschiffe und Erdgastanker machen den Großteil der Neubauaufträge aus, viele von ihnen können mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden.

Die Pacific International Lines (PIL) aus Singapur hat beispielsweise bei der chinesischen Jiangnan-Werft vier Dual-Fuel-Containerschiffe mit einer Kapazität von 14.000 Standardcontainern (TEU) in Auftrag gegeben, teilte PIL am Dienstag mit. Die Abu Dhabi National Oil Co (ADNOC) unterzeichnete am Donnerstag ebenfalls mit der Jiangnan-Werft Verträge über zwei 175.000-Kubikmeter-LNG-Schiffe im Wert von jeweils rund 200 Millionen US-Dollar.

Die japanische Reederei Star Ocean Marine unterzeichnete am 1. März mit der chinesischen Zhoushan Changhong International Shipyard Verträge über zwei Containerschiffe mit einer Kapazität von 2.500 TEU.

Gegenwärtig würden die globalen Schifffahrtsunternehmen darauf drängen, neue Schiffe zu kaufen, insbesondere die Mediterranean Shipping Co (MSC), die ihre Expansion aggressiv vorantreibe und Schiffe zu hohen Preisen kaufte, berichtete Zhong Zhechao, Gründer von One Shipping, einem internationalen Beratungsunternehmen für Logistikdienstleistungen.

Der Kauf so vieler neuer Schiffe lasse sich damit erklären, dass die Reedereien so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern wollten, erläuterten die Analysten. Die Expansion zeige den Ehrgeiz der Schifffahrtsunternehmen und deute darauf hin, dass sie dem Schifffahrtsmarkt optimistisch gegenüberstünden, vor allem angesichts der seit dem Ausbruch von COVID-19 in die Höhe geschnellten Seefrachtkosten.

Unterdessen könnten sich die westlichen Sanktionen gegen russische Frachtschiffe allerdings ebenfalls auf den globalen Schifffahrtsmarkt auswirken, mahnen die Analysten. Laut Clarkson verfügen russische Reeder zusammen über etwa 3.000 Schiffe mit insgesamt 18,1 Millionen kompensierten Bruttoregistertonnen (CGT), was 1,2 Prozent der weltweiten Flottenkapazität entspricht.

China war im Jahr 2021 mit 22,8 Millionen CGTs der größte Schiffbauer der Welt, was 50 Prozent der globalen Gesamtkapazität ausmachte, während Südkorea mit 17,35 Millionen CGTs 38 Prozent der Gesamtkapazität ausmachte, wie die Statistiken von Clarkson zeigen.

Analysten warnten jedoch auch vor Überkapazitäten in der Schiffbauindustrie und verwiesen in diesem Kontext auf zunehmende globale Unsicherheiten und lange Auftragsabwicklungszeiten.

Viele chinesische Schiffbauunternehmen sind bereits jetzt voll ausgelastet. So erklärte beispielsweise die China State Shipping Corp, der größte Schiffbauer des Landes, im Dezember, dass sein Auftragsbestand schon über die Jahre 2023 und 2024 hinausreiche.

Dennoch wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach neuen Schiffsbestellungen im Jahr 2022 nicht wesentlich zurückgehen wird. Das Transaktionsvolumen könnte sich auf rund 90 Millionen Tonnen Tragfähigkeit (DWT) belaufen, wovon mehr als 40 Millionen DWT auf China entfallen sollen, schätzte der chinesische Verband der nationalen Schiffbauindustrie im Januar.