Eine Aktualisierung des Freihandelsabkommens zwischen China und Neuseeland, die am Donnerstag in Kraft tritt, wird voraussichtlich die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern. Die beiden Regierungen hatten sich bereits im Januar letzten Jahres darauf geeinigt, ihr Freihandelsabkommen zu erweitern.
Durch die Überarbeitung würden 99 Prozent des neuseeländischen Holz- und Papierhandels mit China im Wert von 4 Milliarden Neuseeland-Dollar (2,8 Milliarden US-Dollar) zollfreien Zugang erhalten, verkündete der neuseeländische Minister für Handel und Exportwachstum Damien O'Connor in einer Erklärung. Die Vereinbarung über den Beginn des Abkommens am 7. April wurde bei einem virtuellen Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Wentao getroffen.
„Diese Aufwertung (des Freihandelsabkommens) ist ein bedeutender Schritt für uns und ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, die wir ergreifen, um unsere wirtschaftliche Erholung von COVID voranzutreiben", erklärte O'Connor. „Unsere Handelsagenda hat eine sehr gute Dynamik, da unsere Exporte im primären Industriesektor (Land- und Forstwirtschaft) allein in diesem Jahr einen Rekordwert von 50 Milliarden Neuseeland-Dollar erreichen werden.“
Im Rahmen des Freihandelsabkommens wird Neuseeland die Abschaffung der Zölle auf 12 Holz- und Papiererzeugnisse für die nächsten zehn Jahre sicherstellen, so dass letztlich 99 Prozent des neuseeländischen Handels in diesem Sektor zollfreien Zugang zu China erhalten.
Seit der Unterzeichnung des ersten Freihandelsabkommens im Jahr 2008 hat China die Zölle auf 75 neuseeländische Holz- und Papiererzeugnisse abgeschafft oder gesenkt.
„Die neuseeländischen Unternehmen werden von den aktuellen Regeln profitieren, die unseren Handel untermauern. Mit dieser Aktualisierung wird das ursprüngliche neuseeländisch-chinesische Freihandelsabkommen von 2008 modernisiert, um sicherzustellen, dass es weiterhin zweckmäßig ist", betonte O'Connor.
Auch der neuseeländische China-Rat (New Zealand China Council) begrüßte „diesen finalen Schritt" nach der Unterzeichnung der Aktualisierung des Freihandelsabkommens im Januar 2021. Der Vorsitzende des Rates und ehemalige Botschafter in China, John McKinnon, sagte: „Die Aktualisierung des Freihandelsabkommens zwischen Neuseeland und China, 14 Jahre nach seinem Inkrafttreten, zeigt die anhaltende Bedeutung, die beide Seiten unseren Handelsbeziehungen beimessen.“
Die neuen Bestimmungen in Bereichen wie „dem elektronischen Handel und der Umwelt zeigen die gemeinsame Absicht, sicherzustellen, dass das Freihandelsabkommen weiterhin die sich entwickelnden Handelsmodelle und bilateralen Schwerpunktbereiche unterstützt." Mit Blick auf die Zukunft zeigte sich sehr optimistisch: „Das aktualisierte Freihandelsabkommen wird beide Länder in die Lage versetzen, die bestehenden dynamischen Beziehungen weiter zu konsolidieren und auszubauen.“
Seit der Unterzeichnung des ursprünglichen Freihandelsabkommens sei der gegenseitige Handel mit Waren und Dienstleistungen um 400 Prozent von rund 9 Milliarden Neuseeland-Dollar auf mehr als 37 Milliarden Neuseeland-Dollar gestiegen, ließ McKinnon wissen. Er fügte hinzu: „Das Abkommen hat maßgeblich dazu beigetragen, China als größten Handelspartner Neuseelands zu etablieren."
Stephen Jacobi, geschäftsführender Direktor des New Zealand International Business Forum, sagte: „Ich denke, dass das Inkrafttreten (des aktualisierten Freihandelsabkommens) ein weiteres wichtiges Kapitel in der Geschichte der neuseeländisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen darstellt.“ Man dürfe nicht vergessen, „dass die Schutzzölle für Butter und Käse Anfang des Jahres (gemäß dem vereinbarten Zeitplan) abgeschafft wurden. Wenn die letzten Schutzzölle auf Milchpulver bis 2024 abgeschafft sind, wird Neuseeland einen nahezu völlig freien Marktzugang zu China haben."