Chinas oberster Wirtschaftsplaner geht davon aus, dass der Erzeugerpreisindex in diesem Jahr weiter steigen wird. Angebot und Inflation würden aufgrund politischer Intervention jedoch stabil bleiben, hieß es.
Der chinesische Erzeugerpreisindex wird Prognosen der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) zufolge weiter steigen, wenn auch etwas langsamer. Auch die Unsicherheiten aufgrund der weltweiten Rohstoffpreise hätten keinen Einfluss darauf. Die rechtzeitigen politischen Maßnahmen der Regierung werden dafür sorgen, dass sowohl das Angebot als auch die Inflation auf Erzeugerebene stabil bleiben, so die Behörde des Landes am Dienstag.
Die Sprecherin der Kommission Meng Wei sagte auf einer Pressekonferenz, dass die hohe Vergleichsbasis des vergangenen Jahres in diesem Zusammenhang ein Schlüsselfaktor darstelle. Da die chinesische Wirtschaft eng mit der Weltwirtschaft verflochten sei, werde der Import großer Mengen Rohstoffe bei steigenden Preisen die inländischen Großhandelspreise in die Höhe treiben. Durch rechtzeitige politische Maßnahmen sei jedoch sowohl bei der Versorgung als auch bei den Preisen für Stabilität gesorgt worden. Meng zufolge wird der Aufwärtstrend des PPI sich in Anbetracht der hohen Vergleichsbasis des letzten Jahres in diesem Jahr verlangsamen.
Der chinesische Verbraucherpreisindex (PPI) stieg im März um 8,3 Prozent im Jahresvergleich und damit so langsam wie seit elf Monaten nicht mehr. Im Februar war er um 8,8 Prozent und im Januar um 9,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, wie Daten des Nationalen Statistikamtes zeigen.
Die chinesischen PPI-Daten stehen in krassem Gegensatz zu den sprunghaften Anstiegen der bereits hohen PPI-Werte in einigen großen Industrieländern. China wird die globalen Rohstoffmärkte genau beobachten, um die Überwachung zu verstärken und Probleme frühzeitig zu erkennen, damit rechtzeitig eingegriffen werden kann.
Das Land wird die Freigabe hochwertiger Produktionskapazitäten beschleunigen, den Koordinierungsmechanismus zwischen Preisen und Reservepolitik verbessern und den Reserven sowie Importen und Exporten bei der Anpassung der Marktpreise eine größere Rolle zukommen lassen, so Meng.
China wird außerdem die Markterwartungen stärker steuern, Marktinformationen rechtzeitig veröffentlichen, die Marktregulierung verbessern und gegen Horten, Preistreiberei, die Verbreitung falscher Informationen und andere illegale Verhaltensweisen vorgehen, um exzessive Spekulationen entschlossen zu unterbinden. Meng versicherte, die NRDC und die zuständigen Behörden würden für eine stabile Versorgung und stabile Preise für Getreide, Düngemittel und Schweine sorgen.
Sie sagte auch, dass das jüngste Wiederauftreten von Covid-19 in China voraussichtlich nur eine vorübergehende Auswirkung auf die Binnennachfrage haben werde. Wenn die Epidemie besser unter Kontrolle komme und andere politische Maßnahmen die beabsichtigte Wirkung zeigen, werde die chinesische Wirtschaft wahrscheinlich eher früher als erwartet auf den normalen Wachstumspfad zurückkehren.
„In den einst von der Epidemie betroffenen Orten wie Shenzhen in der Provinz Guangdong sind die normale Produktion und die Ordnung des täglichen Lebens allmählich wiederhergestellt worden“, sagte sie. „Die Wiederbelebung des Konsums und der Investitionsnachfrage zeigt, dass die chinesischen Unternehmen sehr gut in der Lage sind, sich an Veränderungen anzupassen, dass die chinesische Wirtschaft sehr widerstandsfähig ist und dass die soliden Grundlagen ihrer langfristigen Entwicklung intakt sind.“