Ausländische Unternehmen bestreiten, dass es eine weitverbreitete Absicht gebe, den chinesischen Markt zu verlassen, wenngleich sie zugeben, dass die Maßnahmen gegen die Omikron-Variante ihre Geschäfte beeinträchtigen.
Unweigerlich könnten die strengen Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung, die in einigen wichtigen chinesischen Städten wie Shanghai und Beijing in der Hoffnung ergriffen wurden, die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante einzudämmen und nach einem vorübergehenden wirtschaftlichen Schock wieder einen gesunden Aufschwung herbeizuführen, die Leistung ausländischer Unternehmen beeinträchtigen. Dennoch übertreiben einige westliche Medien die Situation und schüren die Behauptung von der „Investorenflucht“. Sie warnen davor, dass solche Maßnahmen zu einem groß angelegten Rückzug ausländischer Unternehmen führen und Chinas Attraktivität langfristig untergraben könnten. Chinesische Experten und Branchenvertreter wiesen diese Behauptung zurück.
Auch viele ausländische Unternehmen und Branchenvertreter bestritten dies und bekräftigen ihr Vertrauen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, deren Schlüsselrolle in der globalen Industriekette und würdigten die Bemühungen der Regierung um ein Gleichgewicht zwischen Seuchenbekämpfung und Wiederaufnahme der Arbeit.
Aus globaler Sicht ist China nach wie vor eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften der Welt und hat die größte Bevölkerung der Welt. Das sind Bedingungen, die für viele multinationale Unternehmen von Automobilherstellern bis hin zu Finanzinstituten attraktiv seien, so die Analysten.
„Es ist sehr schwierig, sich in dem Sinne zu verlagern, dass man China verlässt und seine Aktivitäten aus China herausnimmt“, sagte Jörg Wuttke, Präsident der EU-Handelskammer in China, der Global Times. Texas Instruments Semiconductor Technologies dementierte in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung ebenfalls Berichte, wonach das Unternehmen Mitarbeiter in China entlassen wolle, und betonte, dass China nach wie vor sein wichtigster globaler Markt sei.
Der amerikanische Elektroautobauer Tesla äußerte zuversichtlich, was die Entwicklung Chinas angehe. Die Epidemie sei nur ein vorübergehender Test und eine Herausforderung, wurde Vizepräsident Tao Lin am Sonntag von inländischen Medien zitiert. „Wir haben auch gesehen, dass alle Gesellschaftsschichten in der Lage sind, mit den Herausforderungen der Wiederaufnahme der Arbeit fertig zu werden, und glauben, dass die Produktion bald zur Normalität zurückkehren wird.“
Tesla hat trotz der Störungen durch den jüngsten Ausbruch in Shanghai im ersten Quartal 2022 in China 4,65 Milliarden US-Dollar umgesetzt, was einem Anstieg von 52,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. China ist nun der zweitgrößte Markt für Tesla und macht 24,8 Prozent der Einnahmen des Unternehmens aus.
Die Behauptung von der Investorenflucht wird auch durch offizielle Daten widerlegt, aus denen hervorgeht, dass die nach China fließenden ausländischen Direktinvestitionen im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 25,6 Prozent auf 379,87 Milliarden Yuan (59,09 Milliarden US-Dollar) gestiegen sind.
Eine vom China Council for the Promotion of International Trade durchgeführte Umfrage zur Zufriedenheit ausländischer Unternehmen mit der chinesischen Politik ergab, dass 86 Prozent der befragten Unternehmen mit der chinesischen Politik zur Stabilisierung ausländischer Investitionen zufrieden waren.
Das chinesische Handelsministerium erklärte am 21. April, es werde sich mit aller Kraft für die weitere Koordinierung und Lösung von Schwierigkeiten einsetzen, auf die ausländische Unternehmen in China gestoßen sind, einschließlich Transportschwierigkeiten und Problemen bei der Wiederaufnahme von Produktion und Betrieb und gleichzeitig eine wirksame Seuchenbekämpfung sicherstellen.