Die von China vorgeschlagene Seidenstraßen-Initiative (BRI) habe positiven Einfluss auf die Weltwirtschaft, besonders auf den Logistiksektor. Vor allem Länder wie Italien sollten ihr reichhaltiges Potenzial nutzen, so ein italienischer Experte für die Seeschifffahrt.
Das am 13. Oktober 2021 aufgenommene Luftbild zeigt das Containerschiff Libra der China Ocean Shipping Company (COSCO) im Hafen Yangshan von Shanghai. (Foto von Fang Zhe/ Xinhua)
Marco Donati, stellvertretender Generaldirektor der China Ocean Shipping Company (COSCO) in Italien, sprach kürzlich mit Xinhua in der italienischen Hafenstadt Genua. Donati zufolge sei die BRI von entscheidender Bedeutung, wenn man sie durch die Brille ihres Konzepts betrachtet: die Bereitstellung einer vollständigen Logistikkette für Produkte, die ihre Endverbraucher weltweit erreichen.
Die BRI sei in der Tat eine Straße, die in beide Richtungen verlaufe und allen Beteiligten - auch Italien - logistische und kommerzielle Vorteile bringe, so Donati. „Diese Straße, die zur Verbesserung der Logistik gebaut wurde, ist, wie alle Straßen, zweispurig. Sie hilft sicherlich den in China hergestellten Produkten, Italien, Europa und die ganze Welt zu erreichen, aber sie hilft auch unseren Produkten, einen riesigen Markt schneller und reibungsloser zu erreichen“, sagte er.
Das am 12. August 2020 aufgenommene Luftbild zeigt einen China-Europa-Güterzug, der vom Bahnhof Xinzhu in Xi'an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi nach Mailand, Italien, fährt. (Foto von Yuan Jingzhi/ Xinhua)
Donati zufolge habe der chinesische Markt ein so großes Konsumpotenzial, dass einige italienische Unternehmen nicht einmal in der Lage wären, die Nachfrage zu befriedigen. Seiner Meinung nach sollte man nicht den Fehler machen, zu glauben, dass die BRI China einseitig zugute komme. Im Gegenteil, Italien könne ebenfalls profitieren. „Wir (Italien) sollten klug genug sein, diese Initiative nutzen und den italienischen Markt wesentlich wettbewerbsfähiger machen“, so Donati.
Nach Angaben des Unternehmens bewegte die italienische Niederlassung von COSCO im Jahr 2021 500.104 TEU (Twenty Foot Equivalent Units) Container zwischen Terminals in Italien, Kroatien und Algerien. Italiens Handel mit China wuchs 2021 um 34,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und überstieg 73,9 Milliarden US-Dollar. Allein im ersten Quartal 2022 übertraf er 19,5 Milliarden US-Dollar, 17,5 Prozent mehr als im Vorjahr, trotz der COVID-19-Pandemie, so die chinesische Zollbehörde.