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Fund von Seltenen Erden in der Türkei wird Chinas Dominanz nicht beeinträchtigen

Donnerstag, 07. Juli 2022 Quelle : CRI

Kürzlich wurde in einigen Medien über ein neu entdecktes großes Seltene-Erden-Vorkommen in der Türkei berichtet, was Spekulationen entfacht hat, dass China eventuell seinen weltweiten Vorteil in diesem Sektor einbüßen könnte. Allerdings verfügt China mittlerweile über eine ausgereifte und umfassende Industriekette für diese Metalle, weshalb das Land weiterhin seine führende Stellung behalten wird.

Die Türkei hat in der nordwestlichen Provinz Eskisehir eine Seltene-Erden-Reserve entdeckt, die schätzungsweise 694 Millionen Tonnen Seltene Erden enthält und damit den weltweiten Bedarf für 1000 Jahre decken könnte. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Sputnik am Montag unter Berufung auf türkische Medien.

Obwohl einige die Genauigkeit der Daten derzeit noch in Frage stellen, könnte es einige vermuten lassen, dass die gemeldete Entdeckung einer neuen großen Seltene-Erde-Reseserve gewisse Auswirkungen auf Chinas Position als dominierender Akteur in der globalen Lieferkette für Seltene Erden haben könnte. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass China derzeit das einzige Land der Welt ist, das über eine vollständige industrielle Kette zur Herstellung von Seltenen Erden verfügt, ein Verarbeitungsvorteil, der durch die Entdeckung von Seltenen-Erden-Reserven in beliebigem Umfang nicht einfach geschmälert wird.

Es stimmt, dass Seltene Erden wichtige Rohstoffe sind, die in großem Umfang für die Herstellung von elektronischen Bauteilen für Elektrofahrzeuge, Motoren und sogar fortschrittliche Waffen verwendet werden, aber die Vorkommen an Seltenen Erden sind keineswegs eine knappe globale Ressource. Einigen Statistiken zufolge ist China mit etwa 37 Prozent der globalen Reserven bei den Seltene-Erden-Reserven weltweit führend. Auf Vietnam, Brasilien und Russland entfallen 18,33 Prozent, 17,5 Prozent bzw. 17,5 Prozent der globalen Reserven.

Es ist nicht das erste Mal, dass irgendwo auf der Welt riesige Seltene-Erden-Vorkommen gefunden wurden. In einer Studie, die im April 2018 in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, wurde laut Medienberichten eine Seltene-Erden-Lagerstätte in den Gewässern Japans gefunden, die 16 Millionen Tonnen Seltene-Erden-Mineralien enthält. Das Vorkommen wurde jedoch bislang immer noch nicht abgebaut - nicht weil Japan nicht will, sondern weil es nicht über die Technologie dazu verfügt.

China ist bekannt für seine Vorteile in der weltweiten Industriekette der Seltenen Erden, die auf jahrelangen Anstrengungen bei der ständigen Entwicklung von Verarbeitungstechnologien und dem Sammeln von Erfahrungen bei der Reduzierung der Umweltverschmutzung beruhen.

Der Grund, warum sich die weltweite Lieferkette für diese Metalle hauptsächlich auf China stützt, liegt eben genau darin, dass China eine vollständige Industriekette aufgebaut hat und über kostengünstige und umweltfreundliche Verarbeitungskapazitäten für Seltene Erden verfügt. Die Entdeckung neuer Reserven an anderen Orten der Welt wird Chinas Position in der Seltene-Erden-Lieferkette daher auch nicht beeinträchtigen.

Da Elektrofahrzeuge und andere Elektronikprodukte die weltweite Nachfrage nach Seltenen Erden in die Höhe treiben, wird deren Bedeutung immer deutlicher. Auch die USA haben in der Folge damit begonnen, ihre eigene Lieferkette für Seltene Erden aufzubauen.

China muss die Wettbewerbsfähigkeit seines Seltene-Erden-Sektors daher durch wissenschaftliche und technologische Innovation kontinuierlich verbessern, um die Verarbeitungstechnologien zu optimieren, anstatt die Gewinnung und Verarbeitung von Seltene-Erden-Mineralien einfach gedankenlos auszuweiten. Denn auf diese Weise könnten die bestehenden Vorteile aufgezehrt werden.