Der Nettogewinn von BMW im ersten Halbjahr dieses Jahres ist im Vergleich zum Vorjahr um 73,6 Prozent auf einen Rekordwert von 13,2 Milliarden Euro (13,5 Milliarden US-Dollar) gestiegen, gab der deutsche Autohersteller am Mittwoch bekannt.
Die Vollkonsolidierung des BMW-Joint-Ventures mit Brilliance China Automotive Holdings Ltd. hatte dem Unternehmen zufolge einen positiven Einmaleffekt von rund 7,7 Milliarden Euro.
Bereits im Februar hatte der deutsche Autohersteller seinen Anteil an der BMW Brilliance Automotive Ltd. (BBA) von 50 auf 75 Prozent erhöht.
Die Neubewertung der bisher gehaltenen Anteile an BBA sei ein „maßgeblicher Treiber“ für das Finanzergebnis der ersten sechs Monate des Jahres gewesen, sagte der Finanzvorstand Nicolas Peter.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,1 Prozent auf 65,9 Milliarden Euro. Positiv wirkte sich dabei auch die Konsolidierung von BBA auf die Entwicklung aus. Nach Angaben von BMW trug die neue chinesische Tochtergesellschaft mit rund 11 Milliarden Euro zum Umsatz bei.
Gleichzeitig sank der Absatz um 13,4 Prozent gegenüber dem Rekordwert des Vorjahreszeitraums auf 1,16 Millionen Fahrzeuge. Produktion und Auslieferungen seien durch "anhaltende Probleme bei der Halbleiterversorgung und Unterbrechungen in der Lieferkette" beeinträchtigt worden, so der Autobauer.
Aufgrund des Absatzeinbruchs in den ersten sechs Monaten hat BMW seine Erwartungen für die Auslieferungen im Gesamtjahr herabgesetzt. Darüber hinaus warnte der Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse vor einem „zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind, der zusätzlich zu den anhaltenden Lieferengpässen zu verzeichnen ist“.
Nichtsdestotrotz bestätigte BMW seinen Finanzausblick für das Geschäftsjahr 2022. Das Unternehmen erwartet aufgrund der Vollkonsolidierung von BBA ein "deutlich höheres Konzernergebnis vor Steuern" als im Vorjahr.
„Insbesondere unter ungünstigen Rahmenbedingungen zeichnet sich die BMW Group durch ein hohes Maß an Widerstandskraft aus", sagte Zipse.