Fertigungsroboter warten im in der ostchinesischen Provinz Anhui im Bau befindlichen Volkswagen Anhui MEB (Modular Electric Drive Matrix)-Werk am 4. Juli 2022 auf ihren Einsatz. (Xinhuanet)
Erwin Gabardi, CEO von Volkswagen Anhui, weist darauf hin, dass China der weltweit größte Markt für neue Energiefahrzeuge (NEV) ist, der von internationalen Automobilherstellern nicht vernachlässigt werden darf. Volkswagen arbeite unbeirrt an seiner Entwicklungsstrategie „In China, für China“, betonte der Auto-Manager.
Volkswagen Anhui mit Sitz in Hefei, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Anhui, ist das erste Joint Venture des Volkswagen Konzerns in China, das sich auf die Forschung und Entwicklung (F&E) sowie die Produktion von NEVs konzentriert.
Das neue rund 500.000 Quadratmeter große Werk von Volkswagen Anhui MEB steht nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit kurz vor dem Abschluss der Bauarbeiten. Das erste Vorserienfahrzeug von Volkswagen Anhui soll in Kürze vom Band laufen.
„Die Massenproduktion von Elektrofahrzeugen ist für 2023 geplant“, erklärte Gabardi, der die erzielten Fortschritte auf die starke und konsequente Unterstützung durch lokale Partner zurückführt, in einem Interview mit Xinhua.
Offizielle Daten zeigen, dass die Produktion und der Verkauf von NEVs in China seit 2015 in sieben aufeinanderfolgenden Jahren weltweit an erster Stelle stehen.
„Wir bauen unser F&E-Team weiter aus, passen unsere F&E-Strategie an und entwickeln innovative Produkte, die den Verbrauchspräferenzen des chinesischen Marktes entsprechen, exklusiv für chinesische Kunden“, erläutert Gabardi. Die lokale F&E bei Volkswagen Anhui sei der Schlüssel zur Transformations- und E-Mobilitätsstrategie des Volkswagen Konzerns, betont er.
„Unsere lokale F&E konzentriert sich vor allem auf die Entwicklung und das Testen von Hard- und Software für NEVs sowie auf die Entwicklung von China-spezifischen Modulen und Plattformen“, führt Gabardi aus. Die Zahl der Beschäftigten bei Volkswagen Anhui wird nach Angaben des Auto-Managers bis zum Jahr 2023 voraussichtlich auf über 3.500 ansteigen. „1.300 davon werden F&E-Ingenieure sein“, stellt Gabardi in Aussicht.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde rund um Volkswagen Anhui ein umfassendes lokales Lieferketten-Ökosystem aufgebaut.
Der Volkswagen Konzern hat in einen Batteriezellenhersteller investiert und eine digitale Vertriebs- und Servicegesellschaft in Hefei gegründet, um die qualitativ hochwertige Entwicklung der NEV-Industrie in der Provinz zu fördern.
"Von den 260 Produktionslieferanten von Volkswagen Anhui, die bereits an Bord sind, haben 16 ihren Sitz in Anhui. 37 weitere Lieferanten sind mit uns nach Anhui gezogen und haben vor Ort investiert haben", erklärt Gabardi.
Inspiriert vom deutschen Berufsbildungssystem wurde das Dazhong College ins Leben gerufen und gemeinsam von der Volkswagen Group China, Volkswagen Anhui und der Hefei University aufgebaut. Das Ziel ist es, mit dem College mehr qualifizierte Talente zu fördern, deren Qualifikationen auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten sind.
„Chinesische und deutsche Unternehmen teilen in vielerlei Hinsicht eine gemeinsame Vision. Volkswagen Anhui ist ein gutes Beispiel für eine solche konstruktive Partnerschaft“, sagte Gabardi.
"Wir werden gemeinsam mit unseren chinesischen Partnern hochwertige und fortschrittliche NEV-Produkte entwickeln und unsere technologischen Stärken kombinieren, um das Ziel 'In China, für China' zu erreichen", betont der Volkswagen Anhui-CEO.