China und Russland: Schlüsselprojekt der Erdgaspipeline auf der Ostroute ist abgeschlossen

Ein wichtiges Bauprojekt der Erdgaspipeline zwischen China und Russland auf der Ostroute wurde am Samstag abgeschlossen. Somit kann russisches Gas nun den Jangtse überqueren und Shanghai erreichen. Mit der Fertigstellung dieses Vorhabens wurde der Grundstein für die vollständige Fertigstellung des wegweisenden Projekts der chinesisch-russischen Energiezusammenarbeit gelegt.

Der Unterwassertunnel durch den Jangtse, ein wichtiges Kontrollprojekt der Pipeline, sei nach 28 Monaten Bauzeit fertig gestellt worden, wie PipeChina mitteilte. Der Tunnel hat eine Länge von 10,226 Kilometern und ist laut Medienberichten für drei Erdgasleitungen mit einem Durchmesser von je 1.422 Millimetern ausgelegt.

Durch die Anwendung von verschiedenen Umweltschutzmaßnahmen, wie z. B. ein Schlamm-Wasser-Gleichgewichtsschild oder die versiegelte Verschiffung von Abfällen, haben die Bauherren alle Anstrengungen unternommen, um das Feuchtgebiet entlang der Ufer und die Ökologie des Jangtse-Flusses zu schützen.

Die Fertigstellung des Projekts bringe die vollständige Inbetriebnahme der Gaspipeline zwischen China und Russland auf der Ostroute einen Schritt näher und trage überdies dazu bei, Chinas Energieversorgung in Zeiten steigender Weltmarktpreise zu sichern, erklärte Lin Boqiang, Direktor des China Center for Energy Economics Research an der Universität Xiamen, gegenüber der Global Times am Sonntag.

Die gesamte Pipeline soll China ab 2024 im Rahmen eines 30-Jahres-Vertrages im Wert von 400 Milliarden US-Dollar mit jährlich 38 Milliarden Kubikmetern russischem Erdgas versorgen, wie die China National Petroleum Corp. und der russische Gasriese Gazprom im Mai 2014 laut der Nachrichtenagentur Xinhua vereinbart hatten.

Medienberichten zufolge ist der Jangtse-Tunnel der Schlüssel zur Erdgaspipeline auf der Ostroute, die 2025 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden soll.

Die gesamte Pipeline hat eine Länge von mehr als 8.000 Kilometern, wobei ein 3.000 Kilometer langer Abschnitt in Russland und ein 5.111 Kilometer langer Abschnitt in China liegt. Der nördliche Abschnitt von Heihe in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang nach Changling in der nordostchinesischen Provinz Jilin war bereits 2019 in Betrieb genommen worden. Der mittlere Abschnitt von Changling nach Yongqing in der nordchinesischen Provinz Hebei wurde ein Jahr später in Betrieb genommen.

„Das Projekt ist ein erfolgreiches Beispiel für eine internationale Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen und für eine Win-win-Situation und verbindet die Vorteile der reichhaltigen Ressourcen Russlands mit dem riesigen Markt Chinas", betonte Lin.

Er wies darauf hin, dass sich im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise und Chinas Bemühungen, seine Energieverbrauchsstruktur zu optimieren, in Zukunft noch mehr Möglichkeiten für eine chinesisch-russische Zusammenarbeit ergeben dürften.

Chinas Vize-Ministerpräsident Han Zheng rief am Dienstag bei der Eröffnungszeremonie des vierten chinesisch-russischen Wirtschaftsforums für Energie zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen China und Russland im Energiebereich auf. China und Russland sollten eine engere Partnerschaft im Energiebereich eingehen und einen größeren Beitrag zur Verbesserung des Wohlergehens der beiden Völker und zur Förderung der globalen Energiesicherheit und der nachhaltigen Entwicklung leisten, so Han.