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Jüngste Senkung des Mindestreservesatzes soll Druck mindern

Mittwoch, 07. Dezember 2022 Quelle : German.china.org.cn

Weitere Senkungen des Mindestreservesatzes für Banken würden auch in der ersten Hälfte des nächsten Jahres möglich bleiben, falls der wirtschaftliche Abwärtsdruck weitere Lockerungsmaßnahmen erforderlich machen sollte, erklärten Experten nach der jüngsten Senkung des Mindestreservesatzes, die am Montag in Kraft getreten ist.


Foto von VCG

Mit Wirkung vom Montag hat die nationale Zentralbank den Mindestreservesatz für Finanzinstitute um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und damit rund 500 Milliarden Yuan (71,95 Milliarden US-Dollar) an langfristiger Liquidität zugeführt. Nach Ansicht von Experten wird die Senkung dazu beitragen, dass es zum Jahresende reichlich Marktliquidität geben wird und die Finanzierungsquellen der Finanzinstitute erweitert werden, während gleichzeitig ihre Finanzierungskosten sinken. Dies werde wiederum dazu beitragen, ihre Kreditvergabe an die Realwirtschaft im Rahmen der verstärkten Bemühungen des Landes um eine Stabilisierung des Wirtschaftswachstums angesichts der von COVID-19 verursachten Unsicherheiten zu fördern. Außerdem ist dies bereits die zweite Senkung des Mindestreservesatzes in diesem Jahr, nachdem der Satz im April in gleicher Höhe gesenkt worden war. Dies deutet darauf hin, dass Chinas geldpolitischer Lockerungszyklus noch nicht abgeschlossen ist.

Zheng Houcheng, Direktor des Yingda Securities-Forschungsinstituts, sagte, dass eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte - anstelle der häufigeren Senkung um 0,5 Prozentpunkte - darauf hindeuten könnte, dass die Zentralbank sich einen gewissen politischen Spielraum für das nächste Jahr aufsparen wolle.

Eine weitere Senkung des Mindestreservesatzes in der ersten Hälfte des Jahres 2023 sei wahrscheinlich, falls die Wirtschaft dann weiterhin einen gewissen Abwärtsdruck verspüren und die Inflation niedrig bleiben sollte. In der Zwischenzeit könnte die Kombination aus COVID-19-bedingten Unsicherheiten und nachlassendem Wachstum der Exporte die Stärke der wirtschaftlichen Erholung in der ersten Jahreshälfte einschränken, mahnte Zheng.

Andererseits schätzten die Experten die Wahrscheinlichkeit von weiteren Senkungen des Mindestreservesatzes als vergleichsweise gering ein, da die Zentralbank zunehmend aufmerksam auf die Inflation achte und das derzeitige Niveau des Mindestreservesatzes bereits relativ niedrig sei. Deshalb sei der Spielraum für künftige Senkungen eher begrenzt.

Yi Gang, Chinas Zentralbankgouverneur, hatte im vergangenen Monat informiert, dass China den Mindestreservesatz seit 2018 insgesamt 13 Mal gesenkt habe, wobei der durchschnittliche Mindestreservesatz dabei von 15 Prozent auf etwa 8 Prozent gesenkt wurde. Die Senkung vom Montag habe den gewichteten durchschnittlichen Reservesatz nun weiter auf 7,8 Prozent gebracht. Dies ist laut Experten ein Niveau, das sowohl in der Geschichte als auch im Vergleich zu anderen sich entwickelnden Volkswirtschaften relativ niedrig ist.

„Ob es weitere Zinssenkungen und Senkungen des Mindestreservesatzes geben wird, hängt von der COVID-19-Situation und den Wirtschaftsdaten ab", machte Shan Hui, Chefökonom für China bei Goldman Sachs, deshalb klar. Während Chinas Geldpolitik in der ersten Hälfte des nächsten Jahres insgesamt akkommodierend bleiben dürfte, könnte die Normalisierung der Politik ab dem zweiten Quartal beginnen, wenn die Wirtschaft die COVID-bedingten Störungen allmählich überwindet, schätzte Shan.