Asien entwickelt sich nach Europa zu einem neuen Markt für in China hergestellte Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (NEVs). Dies veranlasst chinesische Autohersteller dazu, ihre hochmodernen Produkte in mehr asiatische Märkte zu exportieren und ihre Investitionen in der Region zu erhöhen.
Besucher sehen sich das Elektrofahrzeug Neta S an, das während der Thailand International Motor Expo 2022 ausgestellt wird. (Xinhua, 1. Dezember 2022)
Letzte Woche erhielt der chinesische Hersteller Aiways einen Auftrag über bis zu 150.000 Elektrofahrzeuge vom thailändischen E-Mobilitätsdienstleister Phoenix EV. Es handelt sich dabei um den weltweit größten an einen chinesischen Hersteller von Elektrofahrzeugen vergebenen Auftrag.
Aiways hat bereits Niederlassungen in Singapur und Laos. Mit Phoenix EV in Thailand sei Aiways nun nach eigenen Angaben „in der bestmöglichen Position“ auf den wichtigsten Wachstumsmärkten in Südostasien.
Hozon, ein weiteres chinesisches Elektroauto-Startup, begann seine Globalisierungskampagne in diesem Jahr mit Thailand als erster Station.
Im September brachte Hozon den Neta V in Nepal auf den Markt, führte den Neta U SUV und den Neta V in Israel ein und schloss eine Vereinbarung mit dem laotischen Autohändler Keo über die Einführung des Neta U. Im Oktober war es das erste Elektroauto-Startup, das in Myanmar Fuß fasste.
Bei Hozon selbst sagt man, dass die eigenen Fahrzeuge in diesen Ländern sehr beliebt seien. Innerhalb eines Monats nach der Auslieferung des ersten Modells seien insgesamt mehr als 5.200 Fahrzeuge verkauft worden, hieß es.
Auch die bereits etablierten chinesischen Automobilhersteller beschleunigen ihr Tempo in der Region.
Chinas größter SUV- und Pickup-Hersteller Great Wall Motors etwa stellt auf der derzeit laufenden 39. „Thailand International Motor Expo“ in Bangkok eine Reihe seiner neusten Modelle vor.
Laut Narong Sritalayon, Verkaufsleiter von Great Wall Motors Thailand, plane der Automobilhersteller, allein im Jahr 2023 vier neue NEVs im Land einzuführen.
Auf dem thailändischen Markt gibt es bereits fünf verschiedene NEV-Modelle des chinesischen Automobilherstellers, von denen bisher insgesamt 13.000 Stück verkauft wurden.
Laut Great Wall Motors sei Thailand ein regionales Drehkreuz für die Geschäfte von Great Wall Motors in der gesamten ASEAN-Region. Der Automobilhersteller kam vor zwei Jahren nach Thailand, als er ein Werk von General Motors übernahm.
Letzte Woche stellte Great Wall Motors in Malaysia seine Elektroauto-Marke „Ora“ vor und präsentierte dabei zwei Limousinen. Zhang Jiaming, Präsident der ASEAN-Aktivitäten des Automobilherstellers, sagte, dass Great Wall Motors innerhalb von drei Jahren neun Modelle in dem Land auf den Markt bringen wolle, die meisten davon NEVs. Man habe das Ziel, die führende NEV-Marke in Malaysia zu werden, so Zhang weiter.
Wuling, eine der beliebtesten chinesischen NEV-Marken, produziert seine „Air EVs“ in Indonesien. Die kompakten Modelle dienten beim G20-Gipfel auf Bali im November als Shuttles. Der „Air“ kam im August auf den lokalen Markt und ist das erste Elektromodell von SAIC-GM-Wuling (SGMW), das in Übersee verkauft wird.
Die SGMW-Produktionsstätte in Bekasi (Indonesien), in die insgesamt eine Milliarde US-Dollar investiert wurde, hat 2017 die Produktion aufgenommen und bietet rund 100.000 Einheimischen Arbeitsplätze.
Xu Haidong, stellvertretender Chefingenieur des Verbands Chinesischer Automobilhersteller, sagte, die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Fahrzeuge, insbesondere NEVs, liege in ihrem kühnen Design, ihrer hochmodernen Spitzeninnovation, ihrer herausragenden Produktionsqualität und ihren umfangreichen Dienstleistungen begründet.