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Mögliche makroökonomische Maßnahmen sollen das Wachstum ankurbeln

Mittwoch, 21. Dezember 2022 Quelle : German.china.org.cn

Die Erwartungen an eine akkommodierende Geldpolitik sind gestiegen. Ein ranghoher Beamter hatte unlängst signalisiert, dass die Politik bereit sei, die Wirtschaft im nächsten Jahr stärker zu unterstützen als in diesem Jahr.


Eine Mitarbeiterin zeigt die Banknoten und Münzen der Ausgabe 2019 der fünften Serie des Renminbi in einer Filiale der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) in Chinas Hauptstadt Beijing. (Foto: Xinhua, 30. August 2019)

Die chinesische Wirtschaft benötige nach wie vor niedrigere Zinssätze und andere antizyklische Maßnahmen, um eine Wiederbelebung des Konsums und der Investitionen unter dem Druck der Auswirkungen von COVID-19 zu ermöglichen und dem Immobiliensektor zu helfen, wieder in Schwung zu kommen, sagten Experten.

„Es ist sinnvoll, die Unterstützung so schnell wie möglich zu erhöhen, wenn es um die Anpassung der Benchmarks für die Leitzinsen geht“, sagte Zhang Bin, stellvertretender Direktor des Instituts für Weltwirtschaft und Politik an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Nächstes Jahr sollten die Zinssenkungen daher stärker ausfallen als in diesem Jahr, um den Konsum und die Investitionen anzukurbeln und gleichzeitig der Schwäche des Immobiliensektors entgegenzuwirken, sagte Zhang und fügte hinzu, dass es auch ratsam sei, den Erwerb von Wohneigentum durch einkommensschwache Bürger mittels Zinsnachlässen zu unterstützen.

Eine angemessene Senkung der Zinssätze könne die Schuldenlast von Verbrauchern und Unternehmen verringern, den Wert der von ihnen gehaltenen Vermögenswerte erhöhen und somit ihre für Ausgaben verfügbaren Barmittel steigern, sagte er.

Zhangs Ansichten spiegeln die Äußerungen Liu Guoqiangs, Vizegouverneur der Chinesischen Zentralbank (CZB), wider, die selbiger am Wochenende auf einem Forum gemacht hatte. Dabei hatte Liu gesagt, dass die Intensität der Geldpolitik im nächsten Jahr insgesamt nicht geringer als in diesem Jahr sein und bei Bedarf weiter ausgebaut werden sollte – es sei denn, das Wirtschaftswachstum und die Inflation überstiegen die Erwartungen.

Hinsichtlich des Ziels, die Realwirtschaft im Jahr 2023 „angemessen“ zu stützen, sagte Liu, die CZB verfüge über relativ viele geldpolitische Instrumente, wobei sowohl bei den quantitativen als auch bei den preispolitischen Instrumenten noch Spielraum vorhanden sei.

Seit Anfang des Jahres hat die CZB den Zinssatz für die mittelfristige Kreditfazilität – ein wichtiger geldpolitischer Referenzwert – bis Donnerstag um insgesamt 20 Basispunkte auf 2,75 Prozent gesenkt.

Lius Äußerungen könnten darauf hindeuten, dass die Zinssenkungen der mittelfristigen Kreditfazilität im Jahr 2023 nicht weniger als 20 Basispunkte betragen werden, hieß es in einem Bericht von Guosheng Securities am Montag. In dem Bericht heißt es weiter, dass die Liquidität auf den Finanzmärkten wahrscheinlich nicht gestrafft werde, da die CZB weiterhin bestrebt sei, die Liquidität in einem angemessenen Rahmen zu halten.

Einige Experten zeigten sich jedoch vorsichtig, was die Möglichkeit von Zinssenkungen angeht. Als Hauptgründe, die die CZB davon abhalten könnten, weitere Anreize zu schaffen, nannten sie den sich abzeichnenden wirtschaftlichen Aufschwung und den möglichen Anstieg der Inflation.