Laut dem 14. Fünfjahresplan (2021-25) und den kürzlich veröffentlichten mittel- und langfristigen Plänen für das Schienennetz plant die Autonome Region Tibet einen Streckenbau von insgesamt 4.000 Kilometern bis im Jahr 2025.
Den Plänen zufolge werden folgende drei Teilbereiche bis 2025 in Betrieb gehen: der Abschnitt zwischen Ya'an in der südwestchinesischen Provinz Sichuan und der Stadt Nyingchi in Tibet der Sichuan-Tibet-Bahnstrecke; der Abschnitt zwischen Xigaze und dem Pelku-See in Tibet der Xinjiang-Tibet-Bahnstrecke und der Abschnitt vom Kreis Bomi zum Ranwu-See der Yunnan-Tibet- Bahnstrecke.
Die Elektrifizierung des Abschnitts zwischen der Stadt Golmud in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai und der Stadt Lhasa in Tibet der Qinghai-Tibet-Bahn wird auch zum Abschluss kommen.
Der zweigleisige Umbau des Abschnitts zwischen dem Pelku-See und Hotan in der Autonomen Region Xinjiang auf der Xinjiang-Tibet-Bahnstrecke und der Lhasa-Nyingchi-Bahnstrecke soll ebenfalls abgeschlossen werden.
Der Bau der Bahnstrecke im Kreis Gyirong, Xigaze, soll 2025 beginnen.
Dem Plan zufolge sollen die einzigartigen touristischen Ressourcen Tibets mehr Reisende aus China und dem Ausland anziehen. Die Zahl der Bahnreisenden in der autonomen Region wird Hochrechnungen zufolge von 5,62 Millionen (2025) auf etwa 9,68 Millionen (2035) steigen.
Was den Güterverkehr anbelangt, so wird erwartet, dass die Menge der zu liefernden Waren bis 2025 1,09 Millionen Tonnen erreichen wird. Das eintreffende Frachtvolumen per Schiene wird auf 10,29 Millionen Tonnen geschätzt. Im Jahr 2035 soll sich dies dann auf 1,79 Millionen Tonnen bzw. 13,04 Millionen Tonnen steigern.
Der Plan zeigt auch, dass das gesamte Bahnnetz in Tibet bis 2035 mindestens 5.000 Kilometer lang sein wird, einschließlich 1.000 Kilometer zweigleisiger Bahnstrecken.
Mit Lhasa als Zentrum wird das Netz alle Verwaltungsbezirke auf Präfektur- und Stadtebene in der Region abdecken und einen bequemen Zugang zu Xinjiang, Qinghai, Sichuan, Yunnan und anderen Nachbarprovinzen sowie zu wichtigen Landhäfen entlang der Grenze bieten.
Außerdem plant Tibet den Bau eines internationalen Bahnkorridors nach Südasien, um einen internationalen Eisenbahnkanal zwischen China und den südasiatischen Ländern zu eröffnen.
Aufgrund der natürlichen Umgebung und der technischen Gegebenheiten wurde der Bahnbau in Tibet erst spät in Angriff genommen. Derzeit sind nur drei Eisenbahnlinien in Betrieb.
Die Qinghai-Tibet-Bahnstrecke, auch bekannt als „Himmelsstraße“, wurde im Juli 2006 als erste Zugstrecke der Region in Betrieb genommen. Die Eröffnung der Lhasa-Xigaze-Bahnstrecke im Jahr 2014 und der Lhasa-Nyingchi-Bahnstrecke im Jahr 2021 bildeten zusammen mit dem Abschnitt Golmud-Lhasa der Qinghai-Tibet-Bahnstrecke das Grundgerüst des tibetischen Schienennetzes.
Bis Ende 2021 gab es in Tibet auf insgesamt 1.359 Kilometern funktionstüchtigen Bahnbetrieb.
Neben dem Bahnbau hat Tibet auch Pläne für die Entwicklung der allgemeinen Luftfahrt in naher Zukunft aufgestellt. In dem am Donnerstag veröffentlichten Entwicklungsplan für die Luftfahrt 2021-2035 schlagen die Behörden vor, dass jede Region auf Kreisebene bis 2035 über einen oder mehrere Flughäfen für die allgemeine Luftfahrt verfügen soll.
Dem Plan zufolge wird Tibet bis 2025 14 neuen Flughäfen für die allgemeine Luftfahrt errichten.
Bis 2035 werden darüber hinaus mehr als 59 Flughäfen der allgemeinen Luftfahrt hinzukommen, so dass jeder Landkreis über einen oder mehrere Flughäfen verfügt und die Luftfahrtdienste mehr als 95 Prozent der Bevölkerung der Region abdecken.