China bleibt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das BIP des Landes hat im Jahr 2022 die Marke von 121 Billionen Yuan überschritten. Dies deute auf einen stetigen Erholungstrend hin, so das Staatliche Amt für Statistik am Dienstag.
Ein Mitarbeiter in der Werkstatt eines Unternehmens in Ningxiang, Changsha, zentralchinesische Provinz Hunan. (Foto vom 3. August 2021, Xinhua)
Trotz des Drucks und der Herausforderungen, die sich aus den düsteren globalen Aussichten, der nachlassenden Auslandsnachfrage und dem schwachen Immobiliensektor ergeben hätten, werde China dazu in der Lage sein, den Gegenwind abzufedern und in diesem Jahr ein beachtliches Wachstum zu erzielen, das einen guten Start für den umfassenden Aufbau eines modernen sozialistischen Landes darstelle, so Beamte und Analysten.
„Wir haben die Voraussetzungen, das Vertrauen und die Fähigkeiten, um die vielfältigen Risiken und Herausforderungen abwehren zu können“, sagte Sheng Laiyun, stellvertretender Leiter des Staatlichen Amts für Statistik, in einer Erklärung.
China habe es geschafft, mit den wirtschaftlichen Schocks des Jahres 2022 umzugehen und trotzdem ein Wachstum von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu erreichen, heißt es in der Erklärung.
Louise Loo, leitende Ökonomin bei der britischen Denkfabrik Oxford Economics, hob die über den Erwartungen liegenden Daten für das vierte Quartal und die ersten „grünen Triebe der Erholung“ hervor, die sich in den jüngsten wirtschaftlichen Aktivitäten abzeichneten. „Für das erste Quartal 2023 erwarten wir eine sequentielle Beschleunigung des Wachstums“, sagte Loo.
Wu Chaoming, stellvertretender Direktor des Chasing International Economic Institute, äußerte sich angesichts der optimierten COVID-19-Maßnahmen und der stärkeren Unterstützung durch die makroökonomische Politik optimistisch für ein robustes Jahr 2023, trotz der bevorstehenden Belastungen und Herausforderungen. Er erwarte, dass das BIP des Landes im Jahr 2023 um etwa 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen werde, so Wu, bei einer robusten Erholung des Konsums. Zudem könnte sich der Anstieg der Ersparnisse der privaten Haushalte in den letzten Jahren teilweise in einem Wiederanstieg der Verbraucherausgaben niederschlagen.
Die Deutsche Bank ist ebenfalls optimistisch für den chinesischen Markt und hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in China für 2023 von 4,5 Prozent auf sechs Prozent angehoben.
Luo Zhiheng, Chefvolkswirt bei Yuekai Securities, sagte, dass die chinesische Regierung das diesjährige BIP-Wachstumsziel auf etwa fünf Prozent im Jahresvergleich festlegen könnte. Er fügte hinzu, dass die Ausweitung der Inlandsnachfrage und die Stärkung des Marktvertrauens der Schlüssel zur Stabilisierung des Gesamtwachstums sei.
Obwohl das äußere Umfeld komplizierter und düsterer geworden und aufgrund einer schrumpfenden Nachfrage, Angebotsschocks und sich abschwächender Erwartungen unter Druck geraten sei, werde Chinas Wirtschaft, die sich durch starke Widerstandsfähigkeit, enormes Potenzial, große Vitalität und langfristige Nachhaltigkeit auszeichne, solide bleiben, sagte Sheng vom Staatlichen Amt für Statistik.
Laut den am Dienstag vom Staatlichen Amt für Statistik veröffentlichten Daten hat China seine Position als weltgrößtes Zentrum des verarbeitenden Gewerbes behauptet, wobei die Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes im Jahr 2022 etwa 33,5 Billionen Yuan (4,6 Bio. Euro) erreicht habe.
Die chinesischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung erreichten im vergangenen Jahr 3,1 Billionen Yuan (über 420 Mrd. Euro) und übertrafen damit laut dem Staatlichen Amt für Statistik zum ersten Mal die 3-Billionen-Yuan-Grenze.