China stellt der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) 200.000 Euro (210.000 US-Dollar) zur Verfügung, um den Schutz der ukrainischen Atomanlagen zu unterstützen - eine der ersten Spenden dieser Art inmitten der Krise.
Der Fonds zum Schutz der nuklearen Infrastruktur in dem konfliktgeplagten Land wurde von Chinas Botschafter in Wien auf einer IAEO-Sitzung Anfang der Woche angekündigt.
Die Initiative folgt den wiederholten Warnungen verschiedener internationaler Organisationen und Regierungen, eine mögliche nukleare Katastrophe um jeden Preis zu verhindern.
Obwohl die Befürchtungen, dass es zu einer nuklearen Katastrophe kommen könnte, in den letzten Monaten abgenommen haben, meldete die IAEO 2023 weiterhin starke Explosionen in der Nähe des ukrainischen Kraftwerks Saporischschja, einer der größten Nuklearanlagen in Europa.
Eine Explosion in der Anlage wäre gleichbedeutend mit „sechs Tschernobyls“, betonte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, der damit auf die Reaktorschmelze in der Ukraine von 1986 hinwies, die als die katastrophalste Atomkatastrophe der Geschichte gilt.
„China hat Sicherheitsfragen schon immer große Bedeutung beigemessen“, erklärte das chinesische Außenministerium als Reaktion auf die Nachricht von der Spende.
Die Position Beijings zur Ukraine-Krise, auf die in seinem kürzlich veröffentlichten 12-Punkte-Dokument „Friedensposition“ verwiesen wird, habe stets die Bedeutung der Ablehnung bewaffneter Angriffe auf Nuklearanlagen betont, heißt es weiter.
„China unterstützt die konstruktive Rolle der IAEO bei der Förderung der Sicherheit von friedlichen Nuklearanlagen“, betont das Außenministerium.
Die Entscheidung, die Mittel zur Verfügung zu stellen, sei Teil der laufenden Bemühungen, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um die Schaffung eines „fairen, kooperativen und für beide Seiten vorteilhaften internationalen Sicherheitssystems“ zu fördern, so das Ministerium.
"Wir werden auch weiterhin Friedensgespräche fördern, eine politische Lösung der Ukraine-Krise unterstützen und die Ursachen für die Risiken der nuklearen Sicherheit beseitigen", heißt es weiter von Seiten des Außenministeriums.
China hat entschieden, die finanziellen Mittel bereitzustellen, nachdem IAEO-Generaldirektor Grossi Anfang des Monats seine Entschlossenheit bekräftigt hatte, zum Schutz des Standorts Saporischschja beizutragen, indem er dort eine nukleare Schutzzone einrichten wolle. Er spreche sowohl mit ukrainischen als auch mit russischen Beamten über dieses Thema, erklärte Grossi.
Unabhängig davon haben IAEO-Teams auch im Turnus drei andere Nuklearanlagen in der Ukraine besucht, da die Organisation versucht, inmitten des Konflikts eine kontinuierliche Präsenz zu gewährleisten.