Ein bedeutender chinesischer Wissenschaftler für Außenhandelsstudien widerspricht der Behauptung von Analysten und einem Teil der Medien, dass Indien und einige südostasiatische Länder allmählich Chinas Rolle als „Weltfabrik“ übernehmen werden - eine Metapher, die verwendet wird, um Chinas Hauptrolle in der Fertigung zu beschreiben.
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„Chinas außenhandelspolitische Widerstandsfähigkeit hat sich in den letzten Jahren nicht abgeschwächt; sie hat sich verstärkt“, erklärt Gu Xueming, Mitglied des 14. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV) und Präsident der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Diese Widerstandsfähigkeit werde durch die Fähigkeit des chinesischen Außenhandels verkörpert, sich schnell an Veränderungen der externen und internen Situationen anzupassen und eine starke Stabilität und Nachhaltigkeit aufrechtzuerhalten, erläuterte Gu in einem exklusiven Interview mit China Daily.
Es gebe keine schlüssigen Belege, die die Bedenken derjenigen stützen würden, die behaupten, dass „Chinas Rolle in der internationalen Arbeitsteilung geschwächt wird und es sich von der Realwirtschaft entfernen wird“, betonte der Wissenschaftler.
„In den letzten Jahren hat sich der Umfang der chinesischen Industrien vergrößert. Die Industriestruktur wird weiter optimiert und ihre Architektur verbessert, was zu großer Widerstandsfähigkeit führt und Chinas Außenhandelsindustrie und Lieferketten unersetzlich macht“, ist Gu überzeugt.
„Das verarbeitende Gewerbe in China war im Jahr 2022 das 13. Jahr in Folge das größte der Welt“, weiß der Wissenschaftler. Mit einer qualitativ hochwertigen Entwicklung des chinesischen Handels- und Produktionssektors werde sich der Status des Landes als „Weltfabrik“ oder „Werkbank der Welt“ nicht ändern, und seine Grundlagen und Vorteile würden weiter gestärkt, glaubt Gu.
„Chinas Unterstützung für die Entwicklung der Realwirtschaft und die Entwicklung der High-End-Fertigung wird sich ebenfalls nicht ändern", erklärt Gu.
Der diesjährige Arbeitsbericht der Regierung schlägt vor, den Beitritt Chinas zum regionalen Freihandelsabkommen Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (Umfassende und fortschrittliche Vereinbarung über die Transpazifische Partnerschaft, auch bekannt als TPP11 oder CPTPP), proaktiv zu fördern.
„Chinas Erklärung, sich aktiv um eine CPTPP-Mitgliedschaft zu bemühen, verdeutliche seine Haltung und Entschlossenheit, seine Öffnung zu erweitern“, sagte Gu.
„Der langfristige positive Trend hat sich nicht geändert und wird sich auch nicht ändern,“ prognostiziert der Wissenschaftler die Außenhandelsaussichten des Landes für dieses Jahr.
Bei gleichbleibendem Umfang des Außenhandels werde sich China auf die Verbesserung der Handelsqualität und die strukturelle Optimierung konzentrieren, den Mehrwert von Exportgütern erhöhen und die Qualität und Effizienz des Außenhandels verbessern, sagte er.
„Wir werden in diesem Jahr die traditionellen Märkte wie die Vereinigten Staaten, Europa, Japan und Südkorea stabilisieren und gleichzeitig neue Märkte erschließen, darunter die lateinamerikanische Region und die Länder, die an der Belt and Road Initiative beteiligt sind“, erklärte Gu.