Im Rahmen der ersten deutsch-chinesischen Veranstaltung zum wirtschaftlichen Austausch, die seit dem COVID-19-Ausbruch im Präsenzformat stattfand, haben Unternehmen aus beiden Ländern Verträge für neue Projekte in zukunftsweisenden Technologien unterzeichnet. Die Teilnehmer waren sich einig, dass weiterhin großes Potenzial für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit besteht.
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Unternehmen und Organisationen aus Deutschland und der chinesischen Metropole Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong haben am Mittwoch auf dem „Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsforum in Shenzhen (Sino-German Economic Forum) vereinbart, gemeinsam zukunftsweisende Technologien zu entwickeln. Das Forum förderte 128 Kooperationsprojekte und war Zeuge der Unterzeichnung von fünf Schlüsselprojekten in den Bereichen Software-Information, berufliche Bildung, additive Fertigung und neue Energie.
Es war die erste groß angelegte deutsch-chinesische Veranstaltung zum wirtschaftlichen Austausch, die seit dem COVID-19-Ausbruch vor drei Jahren im Präsenzformat stattfinden konnte. Die teilnehmenden Unternehmen werden nach dem Forum auch führende lokale Unternehmen in der Guangdong-Hongkong-Macao Greater Bay Area („Großbuchtregion“) besuchen.
Volker Treier, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und hauptverantwortlich für den Bereich Außenwirtschaft, sagte, dass es noch ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland gebe. „Shenzhen hat eine Schlüsselrolle bei der Förderung des Außenhandels und der Innovationen gespielt. Deutsche große und mittelständische Unternehmen haben das Investitionsumfeld in Shenzhen immer wieder sehr gelobt", ließ er wissen.
Huang Hongsheng, Gründer des chinesischen Haushaltsgeräteherstellers Skyworth Group, sagte, die Gruppe habe einen Vertrag mit einem deutschen Unternehmen über die Zusammenarbeit in der Photovoltaik (PV)-Lieferkette unterzeichnet und werde noch in diesem Jahr ein PV-Projekt in Deutschland starten. Er fügte hinzu, dass sie auch die Zusammenarbeit mit deutschen Partnern im Bereich der Fahrzeuge mit neuen Energien (NEV) verstärken werden.
Das Shenzhen Institute of Technology und Christiani, eine deutsche Gruppe für technische Ausbildung, haben zudem vereinbart, im Rahmen der deutschen dualen Ausbildungssysteme und Zertifizierungsprüfungen sowie der deutsch-chinesischen Berufsausbildung umfassend zusammenzuarbeiten. In diesem Kontext wird erwartet, dass in den nächsten drei Jahren mehr als 1000 internationale, innovative, qualifizierte und technische Talente in Shenzhen ausgebildet werden.
„Deutschland ist der größte Handelspartner von Shenzhen in Europa. Im Jahr 2022 erreichten die gesamten Ein- und Ausfuhren von Shenzhen nach Deutschland 12,9 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 7,4 Prozent entspricht. Diese Wachstumsrate, selbst unter den Umständen der Pandemie im vergangenen Jahr, verdeutlicht die sich vertiefenden Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Seiten", betonte Qin Weizhong, Bürgermeister von Shenzhen.