BYD und Sixt gründen Plattform für deutsch-chinesische Zusammenarbeit

Wenn man über das Hochschulgelände Urbaner Transport und Logistik der Shenzhen Technology University (SZTU) in Südchina schlendert, ist die Skulptur des Volkswagen-Käfers nicht zu übersehen.

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Sie ist ein Zeugnis der Inspiration, die die deutsche Automobilindustrie ihrem chinesischen Pendant über Jahrzehnte hinweg gegeben hat.

Von den 15 Hochschulen der SZTU in der Metropole Shenzhen werden zwei von deutschen Dekanen geleitet. Im Jahr 2018 wurde Franz Raps zum ersten Dekan der Hochschule Urbaner Transport und Logistik ernannt und ist damit erster ausländischer Dekan der Universität.

Raps war es, der das Konzept des Rennstudios an der SZTU einführte. „Die Konstruktion und der Zusammenbau von Rennwagen ist an den deutschen technischen Universitäten sehr beliebt. Wenn die Studenten einen Rennwagen entwerfen, zusammenbauen und zum Laufen bringen können, brauchen sie sich meiner Meinung nach in Zukunft keine Sorgen um einen Arbeitsplatz machen", so Raps.

Ideale Arbeitsplätze für die SZTU-Absolventen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Nur sieben Kilometer von der Universität, am Fuße eines Hügels, liegt der Internationale Hauptsitz eines der führenden chinesischen Hersteller von Fahrzeugen mit erneuerbaren Energien (NEVs), BYD.

Im vergangenen Jahr liefen dort mehr als 1,88 Millionen Pkws und Nutzfahrzeuge vom Band, die meisten davon NEVs. Seit März letzten Jahres hat das Unternehmen die Produktion von ausschließlich benzinbetriebenen Fahrzeugen eingestellt.

Im Oktober 2022 gab BYD bekannt, dass es eine Kooperationsvereinbarung mit dem deutschen Autovermieter Sixt unterzeichnet hat, um NEV-Vermietungsdienste für den europäischen Markt anzubieten. Es wird erwartet, dass die beiden Unternehmen gemeinsam die elektrische Transformation des lokalen Autovermietungsmarktes vorantreiben werden.

Im Rahmen der Vereinbarung wird Sixt in den nächsten sechs Jahren mindestens 100.000 NEVs von BYD kaufen.

Lange Zeit war die elektronische Informationsindustrie Shenzhens wichtigstes wirtschaftliches Standbein und vorherrschende Domäne. Heute ist hier ein neuer Cluster vielversprechender NEV-Unternehmen entstanden.

Yu Xiquan, Leiter des städtischen Büros für Industrie und Informationstechnologie, erklärte, dass Shenzhen im Bereich der Hardware eine geschlossene Kerntechnologiekette für NEVs aufgebaut habe. Sie würden alle Aspekte von der Forschung und Entwicklung bis zur Herstellung von Komponenten und Produkten einschließlich Kernmodulen, Batterien und Präzisionsbauteilen umfassen.

Was die Software anbelangt, so seien in Shenzhen zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen elektronische Daten, Internet und künstliche Intelligenz in die Entwicklung intelligenter Fahrsoftware eingestiegen, so der Beamte weiter.

Daten der China Association of Automobile Manufacturers haben gezeigt, dass Chinas NEV-Produktion und -Verkauf im letzten Jahr ein explosives Wachstum verzeichneten und etwa 7,06 Millionen bzw. 6,89 Millionen Fahrzeuge erreichten. Dies entspricht einem Anstieg von 96,9 Prozent bzw. 93,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.