Die vollständige Umsetzung des 2022 in Kraft getretenen Freihandelsabkommens RCEP wird dazu beitragen, den Handel und die Investitionen zwischen China und den anderen teilnehmenden Ländern zu fördern und langfristigen Wohlstand und Wachstum für die Weltwirtschaft zu schaffen, erklären Handelsexperten und Führungskräfte.
Ein Blick auf den Yangshan-Hafen von Shanghai (Foto: Xinhua)
Am 3. April haben die Philippinen ihre Ratifizierungsurkunde des RCEP-Abkommens (Regional Comprehensive Economic Partnership) beim Generalsekretär des Verbandes Südostasiatischer Nationen hinterlegt, was den letzten Schritt zur vollständigen Umsetzung des Abkommens darstellte.
Für die ersten zehn ratifizierenden Länder ist das Handelsabkommen am 1. Januar letzten Jahres in Kraft getreten. Für die Philippinen wird das Abkommen nach den RCEP-Regeln 60 Tage nach der Hinterlegung der Ratifizierung, also am 2. Juni, in Kraft treten. Zu diesem Zeitpunkt wird das weltweit größte Freihandelsabkommen für alle 15 Unterzeichnerstaaten vollständig in Kraft treten, so das Handelsministerium in einer Erklärung vom Mittwoch.
Die vollständige Umsetzung des RCEP-Pakts werde den Bedürfnissen der chinesischen Konsum-Expansion und -Aufwertung entsprechen und die regionalen Industrie- und Lieferketten konsolidieren, erklärte das Ministerium.
Liu Qing, Vizepräsident des in Beijing ansässigen China Institute of International Studies, erläuterte, die vollständige Umsetzung des Abkommens werde unter anderem die Integration von Kapital, Ressourcen, Technologien und Dienstleistungen beschleunigen und einen umfassenden Kreislauf der regionalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit bilden.
Infolgedessen würden die RCEP-Mitglieder in der Lage sein, die Optimierung von Ressourcen zu beschleunigen und die institutionelle Öffnung voranzutreiben, wodurch sie ihre globale Präsenz ausbauen, und ihren Wettbewerbsvorteil stärken könnten, prognostiziert Liu.
Zudem werde die Integration dazu beitragen, regionale Industrieketten zu stabilisieren und einen stärkeren Puffer gegen externe Risiken zu schaffen, erläuterte Liu ergänzend.
Chinas Außenhandel mit den anderen RCEP-Volkswirtschaften wuchs Statistiken der Allgemeinen Zollverwaltung zufolge im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 12,95 Billionen Yuan (1,88 Billionen US-Dollar), was 30,8 Prozent der gesamten Exporte und Importe des Landes im vergangenen Jahr ausmachte.
Chinas Direktinvestitionen außerhalb des Finanzsektors in anderen RCEP-Ländern stiegen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 18,9 Prozent auf 17,96 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig zog das Land Investitionen in Höhe von 23,53 Milliarden US-Dollar aus anderen RCEP-Mitgliedsländern an, was einem Anstieg von 23,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Nach einer Schätzung des in Washington ansässigen Peterson Institute for International Economics wird erwartet, dass das RCEP-Abkommen bis 2030 zu einem jährlichen Nettoanstieg der Exporte um 519 Milliarden US-Dollar und der Nationaleinkommen der Mitgliedsstaaten um 186 Milliarden US-Dollar verzeichnen wird.
Das chinesische Handelsministerium teilte mit, dass nach den RCEP-Regeln chinesische Produkte, darunter Automobile und Zubehöre, bestimmte Arten von Kunststoffprodukten, Textil- und Bekleidungsprodukte, Klimaanlagen und Waschmaschinen, von den Philippinen mit besonderen Zolltarifen behandelt werden. Nach einer Übergangszeit werden die Zölle auf diese Produkte schrittweise von derzeit 3 bis 30 Prozent auf null gesenkt.