Wiederaufnahme von Messen im Präsenzformat signalisiert wirtschaftliche Erholung

Im südchinesischen Guangzhou findet derzeit die 133. Ausgabe der Kanton-Messe („Canton Fair“) statt, an der zirka 35.000 Aussteller teilnehmen. Die vollständige Rückkehr zum Präsenzformat signalisiert die erfolgreiche wirtschaftliche Erholung in China.

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Angesichts der Herausforderungen in der Post-Pandemie-Welt wird erwartet, dass eine wachsende Zahl von Messen im Präsenzformat in China eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung und dem Wachstum sowohl der heimischen als auch der globalen Wirtschaft spielen wird.

Mit der vollständigen Wiederaufnahme der Aktivitäten vor Ort hat die 133. „China Import and Export Fair“ in Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong („Canton Fair“ oder Kanton-Messe) begonnen, nachdem die dritte China International Consumer Products Expo (CICPE) in der südlichen Inselprovinz Hainan gerade zu Ende gegangen ist. Die traditionsreiche Veranstaltung läuft noch bis zum 5. Mai und empfängt Einkäufer aus über 220 Ländern und Regionen, u.a. aus Europa, den USA und aufstrebenden Märkten entlang der Seidenstraßen-Initiative.

Die 1957 ins Leben gerufene und zweimal im Jahr stattfindende Messe gilt als wichtiger Gradmesser für den chinesischen Außenhandel. In diesem Jahr gibt es auf 1,5 Millionen Quadratmetern fast 70.000 Stände von rund 35.000 Ausstellern. Im Exportbereich werden rund 5700 Firmen mit führenden Marken oder Technologien vertreten sein, im Importbereich 508 Unternehmen aus 40 Ländern und Regionen wie den USA, Kanada, Italien, Deutschland und Spanien, ließ Vize-Handelsminister Wang Shouwen auf einer Pressekonferenz wissen. Die Veranstaltung biete Unternehmen aus aller Welt die Möglichkeit, sichere, zuverlässige und effiziente Lieferketten mit chinesischen Partnern aufzubauen, so Wang.

Die diesjährige Kanton-Messe hat nicht nur ihre Ausstellungsfläche vergrößert, sondern auch neue Bereiche zu den Themen intelligente Fertigung, neue Energie und intelligente vernetzte Fahrzeuge, Produkte für Mütter und Kleinkinder sowie sog. „silberhaarige" Wirtschaft (Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen) hinzugefügt. Diese Neuerungen haben 9000 Aussteller angezogen, die zum ersten Mal an der Messe teilnehmen, darunter eine Reihe von führenden Unternehmen der Fertigungsbranche.

„Wir freuen uns, unseren neuesten anpassbaren Roboter, der fast 100 Tonnen Fracht heben kann, auf der Kanton-Messe zu präsentieren", sagte You Jianwen, Marketingleiter eines Robotik- und Automatisierungsunternehmens in Guangdong. Er fügte hinzu, dass das Unternehmen seine Expansion im Ausland beschleunige, u. a. durch die Errichtung einer neuen Fabrik in Detroit (USA) und die Einführung neuer Produkte auf der weltweit führenden Industriemesse Hannover Messe in Deutschland. Der Gesamtumsatz des Unternehmens werde in diesem Jahr voraussichtlich 600 Millionen Yuan übersteigen.

Die Widerstandsfähigkeit, die Dynamik und der Wandel des Außenhandels hängen von einer florierenden Industriewirtschaft ab, betonte Bai Ming, Forscher an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit des Handelsministeriums. Die innovativen Verbesserungen in der Industrie lassen sich auch an den ausstellenden Unternehmen, den Veränderungen bei den Exponaten und den Produktneuheiten auf der Kanton-Messe ablesen, fügte Bai hinzu.

Offiziellen Daten zufolge, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, stiegen die gesamten Warenimporte und -exporte Chinas im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Damit wurde der negative Trend (minus 0,8 Prozent) aus den ersten beiden Monaten des Jahres umgekehrt.