Das chinesische BIP-Wachstum ist im ersten Quartal des laufenden Jahres stärker als erwartet auf 4,5 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach 2,9 Prozent im Vorquartal. Dies deutet auf eine anhaltende Erholung im Zuge einer allmählichen Normalisierung der Produktion hin, wie am Dienstag veröffentlichte Daten des Staatlichen Amts für Statistik zeigten.
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Angesichts der starken Erholungsdynamik Chinas und der niedrigen Vergleichsbasis des Vorjahres gehen Beamte und Ökonomen davon aus, dass das Wachstum im zweiten Quartal deutlich anziehen könnte und das Land auf dem besten Weg ist, sein BIP-Wachstumsziel von rund fünf Prozent im Jahr 2023 zu erreichen.
Der Sprecher des Staatlichen Amts für Statistik Fu Linghui sagte, Chinas Wirtschaft stabilisiere sich und habe sich im ersten Quartal zusammen mit den Schlüsselindikatoren erholt, was eine solide Grundlage für das Erreichen des jährlichen Wachstumsziels des Landes darstelle.
Fu sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Beijing, dass das chinesische Wachstum im zweiten Quartal aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie im letzten Jahr deutlich anziehen werde, während sich das Wachstum im dritten und vierten Quartal aufgrund der höheren Vergleichsbasis im letzten Jahr verlangsamen könnte.
Angesichts des besser als erwartet ausgefallenen BIP-Berichts für das erste Quartal hob Zhu Haibin, Chefvolkswirt für China bei JPMorgan, die BIP-Wachstumsprognose für China für das Gesamtjahr von 6,0 auf 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
China sei auf dem besten Weg, das BIP-Wachstumsziel der Regierung von „rund fünf Prozent“ für dieses Jahr zu erreichen, sagte Lu Ting, Chefvolkswirt für China bei Nomura.
Die Daten des Staatlichen Amts für Statistik zeigen, dass Chinas Einzelhandelsumsätze in den ersten drei Monaten um 5,8 Prozent gestiegen sind, verglichen mit einem Rückgang von 2,7 Prozent im vierten Quartal des vergangenen Jahres.
Die industrielle Wertschöpfung des Landes wuchs im ersten Quartal um drei Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal, während die Anlageinvestitionen laut dem Staatlichen Amt für Statistik um 5,1 Prozent zulegen konnten.
„China bleibt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Und es wächst in diesem Jahr deutlich schneller als viele andere große Volkswirtschaften, so dass sein Beitrag (zum Weltwirtschaftswachstum) bedeutend sein wird“, sagte Ben Simpfendorfer, Partner bei der Managementberatung Oliver Wyman.