Ausländisches Kapital bringt neuen Schwung in Chinas Wiege der Autoindustrie

Roboterkuriere pendeln in einer deutschen Produktionsstätte in der nordostchinesischen Provinz Jilin, wo nur wenige Arbeiter eine geschäftige Produktionslinie für Elektroautos betreiben, hin und her.

Ein Arbeiter ist am 5. Januar 2021 in der Montagewerkstatt der Produktionsstätte von FAW-Volkswagen in Changchun beschäftigt. (Foto/Xinhua) 

Jiang Huaisheng, Geschäftsführer von Vitesco Automotive Changchun (Co, Ltd.) mit Sitz in Jilins Hauptstadt Changchun, sagte, dass die Fabrik als einer der wichtigsten Produktionsstandorte des deutschen Antriebssystemherstellers Vitesco Technologies mit voller Kapazität arbeite, um mit den steigenden Aufträgen Schritt zu halten.

Seit 2020 habe die deutsche Muttergesellschaft mehr als 500 Millionen Yuan (66 Mio. Euro) in die Werkstatt in Jilin investiert, deren F&E-Team auf 330 Mitarbeiter angewachsen sei, so Jiang. Das Unternehmen sei bestrebt, das Werk zu vergrößern und neue Produktionslinien für Autos mit alternativen Antrieben zu bauen.

Die Stadt Changchun, Sitz des 1953 gegründeten chinesischen Automobilherstellers FAW Group, gilt als Wiege der chinesischen Autoindustrie und hat selbige weiterhin als wirtschaftliche Säule im Blick. Dank des kontinuierlichen Wachstums der Automobilindustrie haben die Investitionen in der Provinz Jilin vier Jahre in Folge eine Wachstumsrate von mehr als 20 Prozent erreicht.

Ausländische Autogiganten wie der deutsche Luxusautohersteller Audi haben immer wieder Geld in dieses Zentrum der chinesischen Autoindustrie gesteckt.

In Zusammenarbeit mit Chinas führendem Automobilhersteller FAW wurde beispielsweise am 28. Juni 2022 in Changchun der erste Spatenstich für das Audi-FAW-Gemeinschaftsprojekt mit einem Investitionsvolumen von über 30 Milliarden Yuan (4 Mrd. Euro) gesetzt. Es handelt sich um die erste Audi-Produktionsstätte für reine Elektrofahrzeuge in China, die Ende 2024 mit einer geplanten jährlichen Produktionskapazität von 150.000 Fahrzeugen in Betrieb genommen werden soll.

Im Jahr 2023 werden in Jilin insgesamt 167 Modernisierungsprojekte in der Automobilindustrie erwartet. Sobald alle Projekte in Produktion sind, wird der geschätzte jährliche Produktionswert mehr als 120 Milliarden Yuan (16 Mrd. Euro) betragen.

Die Provinzregierung hat das Geschäftsumfeld weiter optimiert, um ausländischen Investoren den Zugang zum lokalen Markt zu erleichtern.