Abkopplung von China könnte deutscher Wirtschaft schaden

Eine aktuelle Studie warnt davor, dass die deutsche Wirtschaft durch eine Abkopplung von China Schaden nehmen würde.

Die Studie, erstellt vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Stiftung für Familienunternehmen, kommt zu dem Ergebnis, dass eine Abkopplung von China zu einem Rückgang des realen BIP in Deutschland um zwei Prozent führen würde. Die Abkopplung von den Wertschöpfungsketten mit den USA würde für die deutsche Wirtschaft kurzfristig einen Rückgang des realen Durchschnittseinkommens um rund drei Prozent bedeuten.

Die Studienautoren sagten, dass die politischen Entscheidungsträger das Thema mit Vorsicht angehen sollten, insbesondere wenn sie Maßnahmen im Zusammenhang mit der neuen handelspolitischen Doktrin der EU umsetzen, die die strategische Autonomie betont.

Eine Entkopplung würde sich auf den Handel zwischen China und Deutschland auswirken. Schätzungen zufolge könnte die Entkopplung von den Importen aus China 22 Milliarden Euro kosten, während eine Entkopplung von den Exporten 37 Milliarden Euro kosten würde.

China ist im siebten Jahr in Folge der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Im Jahr 2022 erreichte das gesamte Handelsvolumen zwischen den Ländern nach offiziellen deutschen Angaben 298 Milliarden Euro.

Es sei für Europa von großer Bedeutung, die Chance der Wiedereröffnung Chinas nach der COVID-19-Pandemie zu nutzen und mit China zusammenzuarbeiten, schrieb Wu Baiyi, ehemaliger Direktor des Instituts für Europastudien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, in einem Kommentar auf China-US Focus.

Er sagte, Chinas industrielle Stärke, Marktgröße und Verbrauchspotenzial seien für Europa attraktiv, und die Zusammenarbeit mit China werde Europa helfen, seine derzeitigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden.