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Politische Unterstützung soll Wachstum ankurbeln

Freitag, 02. Juni 2023 Quelle : German.china.org.cn

Aufgrund unterschiedlicher Faktoren wie des unsicheren externen Umfelds verläuft Chinas wirtschaftliche Erholung weiterhin holprig. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Indikatoren fordern einige Ökonomen daher nun eine stärkere Unterstützung durch die Politik.

Offizielle Daten vom Mittwoch zeigen, dass die Produktion in Chinas Fabriken im Mai weiter geschrumpft ist. Dies erhöht den Druck auf die politischen Entscheidungsträger, die versuchen müssen, die Grundlagen für die wirtschaftliche Erholung zu festigen.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China fiel von 49,2 im April auf 48,8 im Mai und damit unter die 50-Punkte-Marke, die wirtschaftliches Wachstum von wirtschaftlicher Kontraktion trennt. Das geht aus den Daten des Staatlichen Amts für Statistik (NBS) hervor.

Ökonomen erklärten, die jüngsten Zahlen deuteten darauf hin, dass Chinas Unternehmen und die Wirtschaft im Allgemeinen aufgrund einer unzureichenden Nachfrage und eines komplizierteren externen Umfelds unter Abwärtsdruck geraten würden, was die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigeren politischen Unterstützung zur Ankurbelung des Wachstums, Ausweitung der Inlandsnachfrage und Stärkung des Marktvertrauens erhöhe. Die NBS-Daten zeigen, dass die Teilindizes für Produktion und Auftragseingänge im Mai bei 49,6 bzw. 48,3 lagen – gegenüber 50,2 und 48,8 im April.

Trotz der Herausforderungen geht Wen Bin, Chefvolkswirt der China Minsheng Bank, davon aus, dass Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr wahrscheinlich schneller wachsen werde. Es sollten jedoch mehr Anstrengungen unternommen werden, um die politische Unterstützung zu verstärken, zum Beispiel durch eine Senkung des Mindestreservesatzes (RRR) und der Zinssätze, forderte Wen. Er führte die unzureichende Nachfrage unter anderem darauf zurück, dass den Haushalten angesichts des zunehmenden Beschäftigungsdrucks die Kaufkraft für langfristige bzw. dauerhafte Ausgaben fehle und dass die COVID-19 offensichtlich „Narben“ hinterlassen habe. Weitere Faktoren sind ihm zufolge die schwächeren Erwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), der nach wie vor schwache Immobiliensektor und der sich verschlechternde Exportsektor angesichts der nachlassenden Auslandsnachfrage und der geopolitischen Spannungen, fügte er hinzu.

Li Xiaochao, ehemaliger stellvertretender Leiter der Statistikbehörde, zeigte sich zuversichtlich und betonte, dass China sein vorgegebenes jährliches Wachstumsziel von rund 5 Prozent in diesem Jahr angesichts des anhaltenden Erholungstrends und einer niedrigen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr trotzdem wahrscheinlich erreichen werde. Gleichzeitig forderte er aber mehr politische Anreize, um die Wirtschaft zu stützen, und noch mehr Anstrengungen, um die Marktvitalität zu fördern.

Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe blieb im Mai mit 54,5 stabil – auch wenn er damit gegenüber dem Vormonat (56,4) zurückging. Auch Chinas offizieller zusammengesetzter PMI, der sowohl das verarbeitende als auch das nicht-verarbeitende Gewerbe umfasst, habe im Mai bei 52,9 gelegen, verglichen mit 54,4 im April, so das NBS.

„Der robuste PMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe wurde vor allem durch die Freisetzung der gedämpften Nachfrage während den Mai-Ferien nach der COVID-19-Pandemie gestützt, während der PMI für den Bausektor aufgrund der schwachen Nachfrage allerdings stark zurückging“, erläuterte Lu Ting, Chefökonom für China bei Nomura.

Unter Berufung auf eine Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, die Ende April stattfand, mahnten einige Ökonomen, die wirtschaftliche Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bleibe weiterhin lückenhaft, da die inländische Antriebskraft weiterhin schwach und die Nachfrage unzureichend sei. Dies unterstreiche die Notwendigkeit weiterer politischer Anreize zur Stützung des Wachstums.