Deutsche Exporte nach China steigen um 10,1 Prozent

Das Foto vom 19. April 2023 zeigt den Stand der industriellen Internetplattform COSMOPlat von Haier auf der Hannover Messe 2023. (Foto von Ren Pengfei/Xinhua) 

Die deutschen Ausfuhren nach China stiegen im April im Vergleich zum Vormonat um 10,1 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag nach vorläufigen Angaben mit.

Mit einem Anstieg der Einfuhren aus China um 1,9 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro war China auch im April der wichtigste Außenhandelspartner Deutschlands.

„China bleibt für den Außenhandel unverzichtbar“, sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA).

Wenn sich die größte europäische Volkswirtschaft wirtschaftlich von China abkoppeln würde, würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland um zwei Prozent sinken, so eine aktuelle Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). Dies würde zu jährlichen Verlusten von fast 57 Milliarden Euro führen.

„Eine Abkopplung vom chinesischen Markt wäre nicht im Interesse der deutschen Arbeitsplätze. Andere würden an unsere Stelle treten“, betonte der deutsche Finanzminister Christian Lindner Anfang des Jahres.

Besucher betrachten den intelligenten Reinigungsroboter KIRA B65 Classic des deutschen Unternehmens Karcher auf der dritten China International Consumer Products Expo (CICPE) in Haikou, Provinzhauptstadt von Hainan, am 13. April 2023. (Foto von Yang Guanyu/ Xinhua)

Die deutschen Gesamtausfuhren stiegen im April laut Destatis im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,2 Prozent und erreichten 130,4 Milliarden Euro. Die Importe sanken dagegen um 1,7 Prozent auf 112,0 Milliarden Euro.

„Unsere Exporte haben sich dank der verbesserten wirtschaftlichen Lage in China und den USA positiv entwickelt, aber wir sehen hier eher eine Seitwärtsbewegung", sagte Jandura und fügte hinzu, dass die gestiegenen Preise aufgrund der hohen Inflation den Zuwachs überwogen. „Die Lage scheint besser zu sein, als sie tatsächlich ist.“

Die Stimmung in der deutschen Exportwirtschaft war im Mai „deutlich schlechter“, teilte das ifo Institut für Wirtschaftsforschung kürzlich mit. Die ifo Exporterwartungen sanken im Vergleich zum Vormonat um 4,7 Punkte auf nur noch 6,5 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit November 2022.

„Die weltweiten Zinserhöhungen wirken sich langsam auf die Nachfrage aus“, so der ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Der deutschen Exportwirtschaft fehlt es an Schwung.“

Dieses am 6. November 2022 aufgenommene Foto zeigt ein Fahrzeug mit neuer Energie (NEV) des deutschen Automobilherstellers Mercedes-Benz im Ausstellungsbereich der fünften China International Import Expo (CIIE) in der ostchinesischen Stadt Shanghai. (Foto von Jin Haoyuan/ Xinhua)