Steigende Verkaufszahlen beflügeln Erholung der Branche

Der chinesische Automarkt hat sich seit April erholt. Die Autohersteller stünden laut dem führenden Industrieverband des Landes allerdings immer noch vor der Herausforderung, ein Umsatzwachstum für das Gesamtjahr zu erreichen.

Die Fahrzeugproduktion erreichte im Mai 2,33 Millionen Einheiten (+9,4%), der Absatz lag mit 2,38 Millionen Einheiten (+10,3%) im Vergleich zum Vormonat sogar noch höher. So steht es in der am Freitag veröffentlichten Statistik des Chinesischen Verbandes der Automobilhersteller (CAAM). Gegenüber dem Vorjahresmonat habe das Plus sogar bei 21,1 beziehungsweise 27,9 Prozent gelegen.

Die Produktion und der Absatz von Personenkraftwagen, die den größten Teil der Fahrzeugverkäufe in China ausmachen, stiegen im Mai auf 2,01 beziehungsweise 2,05 Millionen Einheiten. Davon stiegen die Pkw-Verkäufe lokaler chinesischer Marken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 37,6 Prozent auf 1,1 Millionen Einheiten. Sie erreichten somit einen Marktanteil von 53,6 Prozent, der allerdings niedriger ausfiel als im April.

Fahrzeuge mit alternativen Antrieben setzten ihren Aufwärtstrend fort. In den ersten fünf Monaten wurden insgesamt 2,94 Millionen Elektroautos verkauft, etwa 46,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

BYD verkaufte im Mai 240.000 Elektroautos, doppelt so viele wie im Vorjahresmonat.

Das Tesla-Werk in Shanghai lieferte im Mai 77.695 Fahrzeuge aus, 142 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen mitteilte.

Auch Great Wall Motors, Chinas größter Hersteller von SUVs und Pickups, konnte im Mai mit 23.755 verkauften Elektroautos weiter zulegen.

Anfang des Monats hatte der chinesische Staatsrat erklärt, dass China seine Politik der Steuerermäßigung oder -befreiung für den Kauf von Elektroautos ausweiten und optimieren werde, um eine qualitativ hochwertige Entwicklung der Elektroautoindustrie zu fördern und ein größeres Konsumpotenzial zu erschließen.

Der CAAM schätzt, dass der Absatz von Elektroautos in China in diesem Jahr neun Millionen Einheiten erreichen wird, gegenüber 6,88 Millionen im Jahr 2022.

Die chinesischen Automobilhersteller bemühen sich verstärkt um die Erschließung ausländischer Märkte. Zu den wichtigsten Zielländern gehören Russland, Belgien, Mexiko, Großbritannien und Thailand.

Nach Angaben des CAAM wurden im vergangenen Monat insgesamt 389.000 Fahrzeuge exportiert, ein Plus von 58,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den ersten fünf Monaten wurden demnach fast 1,76 Millionen Fahrzeuge exportiert, ein Plus von 81,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Great Wall Motors verkaufte im Mai 25.131 Fahrzeuge im Ausland, ein Plus von 104,04 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Auslieferungen nach Übersee machten 24,88 Prozent der Gesamtverkäufe des Automobilherstellers in diesem Monat aus.

SAIC Motor, Chinas umsatzstärkster Automobilhersteller, verkaufte sogar 438.500 Fahrzeuge auf den Überseemärkten, etwa 47,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das chinesische Start-up-Unternehmen Hozon, zu dem die Elektromarke Neta gehört, kündigte letzte Woche seinen Markteintritt in Jordanien an – der jüngste Schritt des Unternehmens in Richtung globale Märkte. Neta ist bereits in einer Reihe von Ländern und Regionen tätig, darunter Thailand und Israel.