Das Foto zeigt einen „AION Y“, ein von der Guangzhou Automobile Group hergestelltes Elektroauto, auf der 19. Internationalen Automobilausstellung („Auto Shanghai 2021“) in Shanghai. (Foto: Xinhua)
Chinesische Automobilhersteller beschleunigen ihre Bemühungen, Überseemärkte zu erschließen, indem sie ihren Vorsprung im Bereich Elektroautos nutzen. Dies wird dazu beitragen, dass die Fahrzeugexporte des Landes in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreichen werden.
Seit 2021 habe China damit begonnen, seine Autoexporte in die Höhe zu treiben, und es werde erwartet, dass sie in diesem Jahr 4,5 Millionen Einheiten erreichen, von denen eine Million Elektroautos sein werden, sagte Liu Anmin, ein Vorstandsmitglied des Chinesischen Forschungsinstituts Automobiltechnik (CAERI).
Liu gab diese Schätzung auf einer Veranstaltung des CAERI und der China World National Culture Promotion Society letzte Woche in Beijing ab. Die Schätzung würde einen sprunghaften Anstieg der chinesischen Fahrzeugexporte ab 2022 bedeuten.
Im Jahr 2022 lag die Zahl der exportierten Elektroautos in China bei 679.000 Einheiten. Das seien 120 Prozent mehr gewesen als im Vorjahr, so der chinesische Verband der Automobilhersteller.
Damit stieg die Gesamtzahl der Fahrzeugexporte im letzten Jahr auf 3,11 Millionen Einheiten, ein Plus von 54,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Die wachsende Zahl verkaufter Elektroautos wird den chinesischen Autoherstellern dabei helfen, weiter in Überseemärkte vorzudringen, insbesondere in die entwickelten Märkte“, sagte Liu. „Ihre Exporte werden sich auf die gesamte Industriekette verlagern, wodurch sich ihre Vertriebs- und Kundendienstnetze in Übersee entsprechend verbessern sollten.“
Die chinesischen Autohersteller haben ihre Bemühungen um eine globale Ausrichtung beschleunigt. Vergangene Woche hat beispielsweise Chinas größter Elektroautohersteller BYD eine Partnerschaft mit dem jamaikanischen Unternehmen ATL Automotive abgeschlossen, um seine Fahrzeuge künftig in zehn karibischen Ländern anbieten zu können.
Gemäß der am Montag unterzeichneten Vereinbarung wird ATL Automotive die direkte Kontrolle über den Verkauf und den Kundendienst von BYD in Jamaika, Trinidad und Tobago, den Kaimaninseln, Curaçao, Barbados, Aruba, Antigua, St. Lucia, Guyana und Suriname übernehmen.
Ebenfalls in der vergangenen Woche unterzeichnete Aion, die Elektroauto-Tochter der staatlichen GAC, eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit dem thailändischen Händler Gold Integrate.
Die Vereinbarung sieht die Gründung einer Tochtergesellschaft von Aion in Thailand vor, die eng mit dem führenden Autohändler des Landes zusammenarbeiten wird, um den thailändischen Markt zu erschließen.
Thailand ist der größte Automobilhersteller und -exporteur in Südostasien.
Aion will den thailändischen Verbrauchern seine Spitzentechnologie näherbringen und Modelle auf den Markt bringen, die sich bei chinesischen und internationalen Käufern bereits großer Beliebtheit erfreuen.
Auch andere Autohersteller produzieren ihre Modelle in Übersee.
Letzte Woche gab der russische Automobilhersteller Avtotor bekannt, dass er im Juli mit der Produktion des Geländewagens BAIC BJ40 des chinesischen Automobilherstellers in seinem Werk in Kaliningrad beginnen wird. Die Vorbereitungen für die Produktion hätten bereits begonnen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass.