Die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) ist zuversichtlich, dass sie in den nächsten ein bis zwei Jahren auf zusätzliche Mittel aus China zugreifen kann. Damit sollen nachhaltige Infrastrukturprojekte auf den Gebieten Klimawandel, digitale Infrastruktur und Konnektivität finanziert und umgesetzt werden.
Offizielle der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) sind zuversichtlich, dass sie in den kommenden ein bis zwei Jahren auf die von der chinesischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (CIDCA) bereitgestellten Finanzmittel zugreifen können. Damit sollen die nachhaltigen Infrastrukturprojekte der multilateralen Entwicklungsbank mit Sitz in Beijing unterstützt werden.
Die AIIB und die CIDCA, eine chinesische Regierungsbehörde, die für die Formulierung von Plänen und Strategien für die Auslandshilfe zuständig ist, unterzeichneten am Montag eine Absichtserklärung, um gemeinsam die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu beschleunigen. Der Vereinbarung zufolge werden die beiden Institutionen gemeinsam Projekte auf den Gebieten Klimawandel, digitale Infrastruktur und Konnektivität finanzieren.
„Ich gehe davon aus, dass wir nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung am Montag sehr schnell einige der Ressourcen der CIDCA zur Unterstützung von Projekten innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre nutzen werden“, sagte Danny Alexander, Vizepräsident für Politik und Strategie der AIIB, der China Daily.
Die Bank werde einige der CIDCA-Zuschüsse für technische Hilfe oder Mischfinanzierungen nutzen, um mehr und bessere Projekte zu verwirklichen, insbesondere für diejenigen ihrer Mitgliedsstaaten, die über das niedrigste Einkommen verfügen, sagte Alexander. Er fügte hinzu, dass die AIIB bereits eine Reihe von Projekten in Angriff genommen habe, zu denen die CIDCA eingeladen worden sei. Die Projekte im Rahmen der Partnerschaft werden die hohen Standards der AIIB in Bezug auf Umwelt, Soziales, Wirtschaft und Schuldentragfähigkeit erfüllen, so Alexander.
Luo Zhaohui, Vorsitzender der CIDCA, sagte am Montag, dass die Gelder, die im Rahmen der Partnerschaft auf der Grundlage von Verhandlungen und Konsens aufgebracht werden, hauptsächlich in Bereichen eingesetzt werden, die mit der Globalen Entwicklungsinitiative in Einklang stehen.
Die Zusammenarbeit ist Teil der Bemühungen der AIIB, ihr Angebot an Partnerschaften zu erweitern, um ihre Mitglieder bei der Erreichung ihrer Klima- und Entwicklungsziele zu unterstützen. Im Juni unterzeichnete die Bank eine Absichtserklärung mit der französischen Entwicklungsagentur, um die Zusammenarbeit bei der Finanzierung von Klima und nachhaltiger Infrastruktur zu stärken. „Man brauchte in den letzten Wochen nur in Beijing vor die Tür zu gehen und Temperaturen von 40 Grad oder mehr zu erleben, um zu sehen, dass der Klimawandel schon jetzt unmittelbare Folgen für die Menschen in China, in den Vereinigten Staaten und überall auf der Welt hat“, sagte Alexander.
„Es liegt wirklich an allen Ländern der Welt und an Institutionen wie der AIIB, unsere Finanzmittel aufzustocken und die Geschwindigkeit und den Umfang zu erreichen, um den notwendigen Wandel herbeizuführen. Wenn wir das nicht tun, werden wir die gesamte Menschheit im Stich lassen.“
Im Rahmen ihrer jüngsten Klimabemühungen kündigte die Bank am 1. Juli an, dass alle ihre neuen Finanzierungen mit den im Pariser Abkommen geforderten kohlenstoffarmen und klimaresistenten Entwicklungspfaden in Einklang stehen werden. Im Jahr 2022 lag der Anteil der Klimafinanzierung der AIIB bei 56 Prozent der gesamten genehmigten Finanzierungen. Die neue Ausrichtung bedeutet laut Alexander, dass die andere Hälfte der Finanzierungsprojekte der AIIB ebenfalls mit dem Pariser Abkommen in Einklang stehen muss.