Es sei „(…) unrealistisch, sich von China abzukoppeln“ – dies sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Softwareunternehmens SAP, Christian Klein, am Dienstag bei einem Treffen mit dem chinesischen Minister für Industrie und Informationstechnologie, Jin Zhuanglong.
Die beiden Seiten tauschten sich über Themen wie die Beteiligung von SAP an der digitalen Transformation der chinesischen Fertigungsindustrie und der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Industrie- und Lieferketten aus.
Klein dankte dem Ministerium für die langjährige Unterstützung der Entwicklung von SAP in China und sagte, es sei unrealistisch, sich von China abzukoppeln. Das Unternehmen werde seine Investitionen in Forschung und Entwicklung in China weiter ausbauen, die Zusammenarbeit mit der chinesischen Industrie vertiefen und Fertigungsunternehmen sowie spezialisierte und anspruchsvolle KMU unterstützen.
Jin sagte, SAP spiele eine aktive Rolle bei der Förderung des deutsch-chinesischen Technologieaustauschs und der industriellen Zusammenarbeit. Chinas komplettes Industriesystem, die fortschrittliche Informationsinfrastruktur und der große Markt böten ein günstiges Entwicklungsumfeld für ausländische Unternehmen.
„Wir hoffen, dass SAP sich auf eine hochwertige, intelligente und umweltfreundliche Entwicklung konzentriert, den chinesischen Markt weiter kultiviert, die digitale Transformation von KMUs unterstützt und die hochwertige Entwicklung der Fertigungsindustrie fördert“, sagte Jin.
Auch Li Qiang hatte sich unlängst zum Thema der chinesisch-deutschen Kooperation geäußert. Während eines fünftägigen Besuchs in Deutschland und Frankreich hatte sich der chinesische Ministerpräsident vor kurzem mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Dabei sagte Li, dass ein Mangel an Zusammenarbeit das größte Risiko für China und Deutschland sei.
Die Unternehmen sollten bei der Risikoprävention die Führung übernehmen, und Risikoprävention und Kooperation seien keine Gegensätze, sagte Li bei einem Seminar mit Vertretern der deutschen Wirtschaft. Deutsche Teilnehmer sagten, dass die internationale Zusammenarbeit verstärkt werden müsse, um Risiken zu beseitigen, und dass eine Abkopplung nicht funktionieren werde.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichte der Handel zwischen China und Deutschland im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 298 Milliarden Euro, knapp 21 Prozent mehr als im Vorjahr. China ist somit seit sieben Jahren in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner.