Bei einem Treffen mit Spitzenmanagern der deutschen Wirtschaft am Dienstag hat Chinas Handelsminister Wang Wentao versprochen, das inländische Geschäftsumfeld für alle internationalen Unternehmen weiter zu verbessern. Karl Haeusgen, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VMDA), und Christian Klein, Vorstandsvorsitzender von SAP sprachen sich gegen eine „Abkopplung“ von China aus und wiesen darauf hin, dass diese Strategie nicht im Interesse der deutschen Unternehmen sei.
Während des Treffens zwischen Wang und Haeusgen sagte Wang, der Maschinenbau sei ein wichtiger Aspekt der deutsch-chinesischen Wirtschafts- und Handelskooperation, und beide Seiten sollten das Potenzial in den Bereichen Emissionsreduzierung, digitale Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung ausloten, um das Niveau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter anzuheben.
Haeusgen sagte, dass Deutschland und China die Tradition der guten Zusammenarbeit fortsetzen sollten. „Rund 80 Prozent der deutschen Maschinenbauprodukte sind für den Export bestimmt. Eine Abkopplung von China ist nicht im Interesse der deutschen Unternehmen, und das De-Risking sollte von den Unternehmen eigenständig bewertet werden.“
Der Minister tauschte sich auch mit dem Vorstandsvorsitzenden des deutschen Softwareanbieters SAP, Christian Klein, über die Zusammenarbeit zwischen China und Europa, den grenzüberschreitenden Datentransfer und künstliche Intelligenz aus.
China verfügt über einen riesigen Markt, reichlich Talentreserven und große Unternehmen mit starker Wettbewerbsfähigkeit. „Während China ein marktorientiertes, legalisiertes und internationalisiertes Geschäftsumfeld aufbaut, begrüßen wir es, dass SAP seine Investitionen in China ausweitet und auf der Grundlage seines Technologievorsprungs ein vertrauenswürdiger Kooperationspartner für chinesische Unternehmen wird“, sagte Wang.
SAP lehnt eine „Abkopplung“ von China ab. Klein sagte, SAP wolle eine widerstandsfähige globale Lieferkette aufbauen und rufe zu mehr internationaler Zusammenarbeit auf. „Als Nächstes wird SAP die Forschungsinvestitionen in China ausweiten und bessere Dienstleistungen für seine Kunden in China anbieten“, sagte er.
„Die Attraktivität des chinesischen Marktes für deutsche Unternehmen steigt weiter, da viele Unternehmen große Gewinne aus dem größten Markt der Welt ziehen“, sagte Cui Hongjian, Direktor der Abteilung für europäische Studien am China Institute of International Studies, der Global Times am Mittwoch.
Cui sagte, dass Einnahmen und Kosten zwei wichtige Faktoren seien, von denen deutsche Unternehmen auf dem chinesischen Markt und in der chinesischen Industriekette profitieren könnten. Die Verluste würden sich nach einer Abkopplung von China verdoppeln.
Einige deutsche Unternehmen der Automobil-, Fertigungs- und Chemieindustrie, die tief im chinesischen Markt verwurzelt sind, werden die Hauptantriebskraft bei der Förderung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit sein, so Cui.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Peter Adrian, sagte in einem Interview mit deutschen Medien am 9. Juli, dass China trotz der Diversifizierung der globalen Lieferketten immer noch ein wichtiger Markt für Unternehmen in Deutschland und Europa sei.