Die Zustimmung des Europäischen Parlaments zum EU-Chipgesetz, spiegelt die Bemühungen wider, die Versorgung mit Halbleitern in der EU zu verbessern. Experten zufolge bleibt jedoch abzuwarten, ob der Schritt die beabsichtigten Ergebnisse bringen wird.
Die Diskussion zum Chipgesetz kam in Gang, nachdem die Mehrheit der Gesetzgeber im Europäischen Parlament – 587 zu 10 Stimmen – am Dienstag für den EU-Chipgesetzesentwurf gestimmt hatte. Demnach soll sich die EU-Chipproduktion bis zum Jahr 2030 vervierfachen und einen Anteil von 20 Prozent an der weltweiten Produktion einnehmen.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müsse die EU mehr als 43 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen mobilisieren, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP. Der EU-Chip-Gesetzesentwurf sieht vor, dass die EU 3,3 Milliarden Euro aus ihrem Haushalt für dieses Ziel bereitstellt und Forschung und Entwicklung verstärkt.
Yang Chengyu, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Studien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, der Schritt der EU unterstreiche die Bedeutung von Chips für den wirtschaftlichen Aufschwung und das zukünftige Wirtschaftswachstum.
Halbleiter sind heute für viele Gegenstände des täglichen Lebens unverzichtbar, von Smartphones über Autos bis hin zu Haushaltsgeräten. Sie werden zudem für die Datenspeicherung benötigt, die in vollem Umfang ausgebaut wird, sowie für umweltfreundliche Technologien zur Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes.
Die Kosten für die Herstellung von Chips in Europa seien hingegen hoch. Obwohl das EU-Chipgesetz erhebliche öffentliche Subventionen für den Bau von Chipfabriken in Europa vorsehe, können die hohen Kosten nicht vollständig durch Subventionen ausgeglichen werden, sagte Yang.
Laut Bai Ming, stellvertretender Direktor für internationale Marktforschung an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, hat der Wettbewerb im globalen Chipsektor einen neuen Höhepunkt erreicht.
Ihm zufolge hat China eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, darunter Steuersenkungen, um die Entwicklung seines Halbleitersektors zu beschleunigen.
Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie, Chinas oberste Regulierungsbehörde für die Industrie, nannte die weitere Modernisierung der Wertschöpfungsketten als eine seiner obersten Prioritäten im 14. Fünfjahresplan. Ein weiteres wichtiges Ziel sei es, Unternehmen zu ermutigen, entscheidende technische Engpässe, wie in der High-End-Halbleiterausrüstung, zu überwinden.