Washington hat kürzlich seine „Decoupling“-Rhetorik (Entkopplung) listig in „De-Risking“ (Minderung von Risiken) umbenannt. In einer Welt aber, in der Volkswirtschaften miteinander verbunden sind und China als bedeutender Wachstumsmotor dient, sind solche Versuche, China einzudämmen, zum Scheitern verurteilt und führen zu verpassten Chancen, die sich durch Chinas rasante Entwicklung bieten.
Das Kapitol ist am 7. Juni in Dunst gehüllt, da Rauch von Waldbränden in Kanada verschmutzte Luft nach Washington, D.C. an die Ostkünste der USA bringt. (Foto: Aaron Schwartz/Xinhua)
Trotz des Drucks und der Herausforderungen hat sich die chinesische Wirtschaft kontinuierlich erholt. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent auf 59,5 Billionen Yuan (rund 8,3 Billionen US-Dollar), wie aktuelle offizielle Daten zeigen. Im zweiten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent.
Es sollte anerkannt werden, dass diese Ergebnisse durch technologischen Fortschritt und eine Verbesserung der Branchenstruktur erreicht wurden.
Vom ersten kommerziellen Flug des von China selbst entwickelten Passagierflugzeugs C919 bis hin zur Tatsache, dass China im ersten Quartal dieses Jahres Japan als weltweit führenden Autoexporteur überholt hat, hat die aufkeimende High-Tech-Industrie eine solide Grundlage für Chinas nachhaltiges Wirtschaftswachstum geschaffen.
Trotz des schonungslosen „De-Risking“-Narrativs, das das Vertrauen der Welt in die chinesische Wirtschaft erschüttern soll, bleibt China entschlossen, Fortschritte zu machen.
Die kürzlich abgehaltene 14. Jahrestagung der neuen Champions des Weltwirtschaftsforums im nordchinesischen Tianjin bot zahlreiche Beweise dafür, dass die internationale Gemeinschaft China ihr Vertrauen ausgesprochen hat.
Im Hinblick darauf, dass mehr als die Hälfte der 1.500 Teilnehmer aus dem Ausland angereist waren, sagte Zhu Min, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges, dass Chinas stabiles Wirtschaftswachstum inmitten einer stagnierenden globalen Erholung ein Hauptgrund für die aktive Teilnahme ausländischer Gäste gewesen sei.
Da Globalisierung eine Entwicklung unserer Zeit ist, kann ein „De-Risking“ die fortschreitende Integration Chinas in die Weltwirtschaft nicht verhindern.
Der Begriff des „De-Risking“ ist irreführend, weil er fälschlicherweise normale Handelsbeziehungen mit einer übermäßigen Abhängigkeit von China in Verbindung bringt. Dieser Ansatz setzt Verflechtung mit Unsicherheit gleich, was unlogisch ist. Er verkennt, dass die Bildung globaler Industrieketten ein natürliches Ergebnis von Marktregeln und unternehmerischem Handeln ist.
China ist heute die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, ein bedeutender Handelspartner für mehr als 140 Länder und Regionen und ein führender Produktionsstandort.
Eine Entkopplung vom vielversprechendsten und dynamischsten Markt und Produktionsstandort der Welt wäre töricht und untragbar. In den vergangenen Monaten haben viele ausländische Unternehmer China besucht und ihren Willen zu einer breiteren Zusammenarbeit kundgetan. Daten des chinesischen Handelsministeriums zeigten, dass im Zeitraum von Januar bis Mai 18.532 neue Unternehmen mit ausländischem Kapital in China gegründet wurden, was einem Anstieg von 38,3 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Chinas Entwicklung und Modernisierung birgt für die Welt mehr Chancen als Risiken. Da die wirtschaftliche Globalisierung auf Gegenwind stößt und regionale Konflikte häufiger aufflammen, gilt China weithin als Stabilisator der globalen Industrieketten und als bevorzugtes Ziel für grenzüberschreitende Investitionen.
Nichts verkörpert Globalisierung besser als die Zusammenarbeit im Rahmen der Belt-and-Road-Initiative (BRI). In den letzten zehn Jahren hat die Initiative zu Investitionen mit einem Wert von fast einer Billion US-Dollar und mehr als 3.000 Kooperationsprojekten geführt, in Ländern entlang ihrer Route 420.000 Arbeitsstellen geschaffen und dabei geholfen, fast 40 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien.
Obwohl China nie gezögert hat, seine Entwicklungsmöglichkeiten mit der Welt zu teilen, scheint es, dass Washington sich dagegen sträubt, andere an diesen Möglichkeiten teilhaben zu lassen. Nachdem die „Decoupling“-Rhetorik bei anderen Ländern, einschließlich der europäischen Verbündeten, keinen Anklang fand, ging Washington mit seinem „De-Risking“-Narrativ hausieren.
Das ist ein reines Wortspiel.
Washingtons Feindschaft gegenüber China hält weiterhin an. „Decoupling“ und „De-Risking“ spiegeln beide die Angst Washingtons vor dem Verlust des hegemonialen Status wider, der das skrupellose Verhalten der USA möglich macht.
In den letzten Jahren hat Washington China als Herausforderer seiner Hegemonie wahrgenommen und eine Außenpolitik betrieben, die den Aufstieg Chinas unterdrücken sollte.
Chinas Entwicklungsziel wird oft als strategische Bedrohung missverstanden. Das Gegenteil davon ist wahr. Chinas Entwicklung zielt darauf ab, das Leben seiner Einwohner zu verbessern und hat nicht die Absicht, irgendjemandem zu schaden oder zu bedrohen.
Stattdessen muss sich Washington von seiner Mentalität des Kalten Krieges und seiner Besessenheit von einer unipolaren Weltordnung lösen. Dies stellt eine echte Gefahr für die Welt dar.