Algeriens Präsident über chinesisch-algerische Beziehungen

Anlässlich des 65. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Algerien hat der algerische Präsident, Abdelmadjid Tebboune, China Media Group (CMG) ein Interview gewährt. Dabei erwähnte er auch die besondere Freundschaft zwischen seinem Land und China.

China sei das erste Land außerhalb der arabischen Welt gewesen, das Algerien anerkannt habe. Algerien sei das Zielland des ersten chinesischen medizinischen Teams für Auslandshilfe und der erste arabische Staat, der eine umfassende strategische Partnerschaft mit China aufgebaut habe, so Tebboune.

Laut Tebboune haben beide Länder gleiche Erfahrungen gemacht. China habe im Laufe seiner Geschichte zwar unter Kriegen, Armut und Hungersnot gelitten, das große chinesische Volk habe aber unter Führung revolutionärer Pioniere wie Mao Zedong großen Widerstand geleistet. China habe sich derzeit zu einer großen Weltmacht in vollem Sinne entwickelt. Ähnlich habe Algerien 1958 die nationale Unabhängigkeit verwirklicht. China sei das erste Land außerhalb der arabischen Welt gewesen, das die provisorische Regierung Algeriens anerkannt hat, was ein großes Echo in der internationalen Gemeinschaft hervorgerufen hatte.

Tebboune hat bei dieser Gelegenheit auch seinen Standpunkt zu Fragen, wie Taiwan und Xinjiang dargelegt, die die Kerninteressen Chinas betreffen. Seit den 1960er und 1970er Jahren stehe Algerien immer auf der Seite seiner chinesischen Freunde und unterstütze die Wiederherstellung des legitimen Sitzes der Volksrepublik in den Vereinten Nationen. Algerien halte seit 1975 konsequent an dem Grundsatz fest, dass die territoriale Integrität Chinas unantastbar ist, so der algerische Präsident.

Laut Tebboune freut sich sein Land über die Kontakte mit China. Denn China sei zwar eine Weltmacht, verfolge in seinem Austausch mit anderen Ländern aber immer das Prinzip der Gleichheit aller Länder, egal ob groß oder klein. China zwinge niemals anderen Ländern seinen politischen Willen auf und stelle auch keine politischen Bedingungen in internationalen Beziehungen, so Tebboune weiter.

Der algerische Präsident hob zudem die bilaterale Zusammenarbeit in Luft- und Raumfahrt hervor. Der algerische 500 Dinar-Schein trage das Design von Algeriens Kommunikationssatellit Nr.1. Dieser Satellit sei von einem chinesischen Unternehmen in den Orbit gebracht worden.

Es sei zu hoffen, dass algerische Ingenieure Partner chinesischer Raumfahrtunternehmen werden und sich mit Satelliten- und anderen Weltraumwissenschaften und -anwendungen beschäftigen können, bis Algerien in der Lage sei, ins All zu gehen, so der algerische Präsident.