Im ersten Halbjahr hat China weltweit die meisten Autos exportiert und stößt damit den bisherigen Spitzenreiter Japan vom „Thron“. Einen immer größeren Teil der exportierten Autos machen dabei Elektroautos und Plug-in-Hybride („New Energy Vehicles“, NEV) aus.
China hat in der ersten Hälfte dieses Jahres Japan als weltgrößten Automobilexporteur abgelöst. Analysten führen diesen Erfolg vor allem auf die wachsende Beliebtheit von in China hergestellten Fahrzeugen, die mit neuer Energie betrieben werden (NEV), zurück.
Die chinesischen Automobilhersteller hätten von Januar bis Juni 2,34 Millionen Fahrzeuge ins Ausland geliefert, was einem Anstieg von fast 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, so der Chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) unter Berufung auf Daten der Allgemeinen Zollverwaltung (GAC). Japan lag mit 2,02 Millionen Einheiten im gleichen Zeitraum zwar etwas hinter China, konnte damit aber ebenfalls einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnen (17 Prozent), wie Daten des japanischen Automobilherstellerverbandes zeigen.
China, das im vergangenen Jahr weltweit noch die Nummer 2 unter den Fahrzeugexporteuren gewesen war, hat Japan bereits im ersten Quartal dieses Jahres überholt.
Cui Dongshu, Generalsekretär der Chinesischen Vereinigung für Personenkraftwagen, sagte, dass die Nachfrage nach in China hergestellten E-Fahrzeugen in wichtigen Märkten wie Europa und Südostasien stark gestiegen sei.
Cui schätzt, dass Chinas Fahrzeugexporte im Gesamtjahr 5 Millionen Einheiten erreichen könnten - gegenüber 3,11 Millionen Einheiten im Jahr 2022.
Chinas Exporte von NEVs - zu denen sowohl Elektroautos als auch Plug-in-Hybride gehören - beliefen sich von Januar bis Juni auf insgesamt 534.000 Einheiten und stiegen damit laut CAAM-Daten um 160 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ihr Anteil an Chinas gesamten Fahrzeugexporten belief sich in diesem Zeitraum auf rund 23 Prozent, und ihre Wachstumsrate war mehr als doppelt so hoch wie die der durchschnittlichen Fahrzeugexporte.
Tesla, dessen Werk in Shanghai weltweit als wichtiges Exportzentrum dient, lieferte im ersten Halbjahr mehr als 180.000 Fahrzeuge aus China aus, was einem Anstieg von 87 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. BYD exportierte im gleichen Zeitraum mehr als 81.000 Fahrzeuge, etwa zehnmal so viele wie im Vorjahreszeitraum, da der größte NEV-Hersteller Chinas ab der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres damit begonnen hat, sein Engagement auf den Auslandsmärkten zu verstärken.
SAIC, Chinas größter Fahrzeughersteller nach Umsatz, habe in der ersten Jahreshälfte 115.000 Fahrzeuge der Marke MG in Europaverkauft, von denen über 50 Prozent NEVs gewesen seien, berichtete Yu De, Geschäftsführer der internationalen Geschäftsabteilung des Automobilherstellers. SAIC war mit 483.000 Fahrzeugen, die von Januar bis Juni ins Ausland geliefert wurden, Chinas Top-Exporteur. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Gesamtexporte in diesem Jahr 1,23 Millionen Einheiten erreichen werden, von denen die NEVs der Marke MG wahrscheinlich mehr als 200.000 Einheiten ausmachen werden.