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Wie Chinas Entwicklungsmodell die Öffnung und das globale Wachstum fördert

Montag, 14. August 2023 Quelle : German.people.cn


Ein automatisiertes Container-Terminal und ein Eisenbahn-Containerverteilzentrum in der Stadt Qinzhou in der südchinesischen Autonomen Region Guangxi der Zhuang-Nationalität am 11. Mai 2023. (Foto: Xinhua/Zhang Ailin)

Seitdem China 2020 das neue Entwicklungsmodell der dualen Zirkulation eingeführt hat, existieren Spekulationen, dass China sich nach innen wende.

Solche Spekulationen sind schlicht eine Fehlinterpretation des neuen Entwicklungsmodells, das den Binnenmarkt als Hauptsäule ansieht, während inländische und ausländische Märkten sich gegenseitig stärken können.

Duale Zirkulation sollte keineswegs als geschlossener inländischer Kreislauf interpretiert werden.

Um Lesern zu helfen, Chinas neues Entwicklungsmodell besser zu verstehen, liefert dieser Artikel Informationen über seine Entstehung, seine möglichen Beiträge zur weiteren Öffnung Chinas und potenzielle Chancen, die es der Welt voraussichtlich bieten wird.

Wachsende Binnennachfrage

Das neue Entwicklungsmodell wurde aufgrund veränderter Entwicklungsbedingungen in China und dem Erfordernis nach langfristigem, hochwertigem Wachstum eingeführt.

Es stellt auch Chinas schnelle Reaktion auf eine sich verändernde globale Landschaft dar, in der Protektionismus und Antiglobalisierung zunehmen.

„Mit der Strategie hofft China, die Fähigkeiten seines Binnenmarktes zu festigen und sich gleichzeitig dem Rest der Welt mehr und mehr zu öffnen“, sagte Cavince Adhere, Wissenschaftler für internationale Beziehungen aus Kenia.

„Jüngste Trends haben gezeigt, wie gefährlich es für Länder ist, sich vor dem Hintergrund protektionistischer Wirtschaftsmodelle oder politischer Aggressionen, die sich in Sanktionen manifestieren, ausschließlich auf internationale Wertschöpfungsketten zu verlassen. Aus diesem Grund ist es nur vernünftig, dass Länder innerhalb ihres Landes ein angemessenes Maß an Selbständigkeit und Wettbewerbsfähigkeit entwickeln“, so Adhere.

Er fügte hinzu, dass ein stärkeres China im Inland den Durchsatz in Bezug auf Güter in Teilen der Welt außerhalb Chinas, dem unverändert größten Konsumentenmarkt, erhöhen werde.


Der Dishui-See in der Pilot-Freihandelszone Lingang New Area in Shanghai am 1. August 2023. (Foto: Xinhua/Fang Zhe)

Bei einer Bevölkerungsanzahl von mehr als 1,4 Milliarden und mehr als 400 Millionen Menschen mit mittlerem Einkommen ist eine stabile Nachfrage der weltweit größten Konsumentenbasis eine entscheidende Stütze für die Weltwirtschaft.

„China kann sich aktiv an der Entwicklung und Stärkung globaler Lieferketten beteiligen und zur gleichen Zeit seine eigenen inländischen Lieferketten entwickeln. Dies kann es China erlauben, von Spezialisierung und effizienter Ressourcenallokation im eigenen Land zu profitieren, während es die Risiken minimiert, die mit einer übermäßigen Abhängigkeit von externen Lieferquellen verbunden sind“, sagte Adhere.

Weitere Öffnung

China hat über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren in hohem Maße von seiner Reform- und Öffnungspolitik profitiert. Die Erweiterung des Binnenmarkts steht weder im Widerspruch zu Chinas Öffnungspolitik, noch bedeutet dies, dass der internationale Markt für die zweitgrößte Volkswirtschaft nicht mehr wichtig ist.

Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung teilte in ihrem Weltinvestitionsbericht 2023 mit, dass die weltweiten ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2022 um 12 Prozent zurückgingen. Die Zuflüsse nach China stiegen hingegen, hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe und in Bereichen der Hightech-Industrie, um 5 Prozent auf den Rekordwert von 189 Milliarden US-Dollar.

In der ersten Jahreshälfte 2023 wurden laut dem chinesischen Handelsministerium etwa 24.000 neue ausländische Firmen in China gegründet, was einem Zuwachs von 35,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

„Ich denke, wir können sagen, dass die Öffnung ein großer Vorteil für Chinas Nachbarn und viele Länder auf der ganzen Welt ist, weil sie die Möglichkeit bekommen, auf dem chinesischen Markt zu verkaufen“, sagte Stephen Perry, Vorsitzender des britischen 48 Group Club.

„Die Weltwirtschaft braucht China. Und sie wird weiterhin feststellen, dass China ein guter Standort ist“, sagte Perry.


Besucher auf der dritten China International Consumer Products Expo (CICPE) in Haikou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Hainan, am 15. April 2023. (Foto: Xinhua/Guo Cheng)

Chancen auf globaler Ebene

China neues Entwicklungsmuster werde der Welt neue Möglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen eröffnen, eine davon sei die Umsetzung der Belt-and-Road-Initiative (BRI), sagte Adhere.

Perry schloss sich seiner Meinung an und sagte: „Chinas neues Entwicklungsmodell wird mehr hochwertigere Güter auf die Weltmärkte bringen, insbesondere nach Asien und die BRI-Länder, und einen Markt für Entwicklungsländer für den Export nach China schaffen“.

Offizielle Statistiken zeigen, dass China in den letzten zehn Jahren seit dem Start der Initiative mehr als 200 Dokumente zur Zusammenarbeit mit mehr als 150 Ländern und mehr als 30 internationalen Organisationen unterschrieben hat. Das hat zu mehr als 3.000 Kooperationsprojekten und Investitionen in Höhe von fast einer Billion US-Dollar geführt.

„Auch wenn in dem neuen Modell inländische Produktion und Konsum betont werden, bevorzugt China weiterhin internationalen Handel und Investitionen als Weg für Technologieaustausch, Ressourcenbeschaffung und Marktzugang“, sagte Adhere.


Teslas Gigafactory in der Pilot-Freihandelszone Lingang New Area in Shanghai am 20. August 2022. (Foto: Xinhua/Jin Liwang)

Im April gab der Autoriese Tesla Inc. bekannt, dass er eine neue Megafactory in Shanghai bauen wird, die der Herstellung von Megapack-Energiespeicherprodukten des Unternehmens dienen wird.

Um den schnell wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge in China zu erschließen, erzielte die Volkswagen Group im Juli eine Vereinbarung über den Kauf eines Anteils in Höhe von 4,99 Prozent für 700 Millionen US-Dollar an dem Elektrofahrzeug-Startup XPENG. Vereinbart wurde auch die gemeinsame Entwicklung von zwei Modellen mit Elektroantrieb für den chinesischen Markt.

Im Mai unterschrieb Volkswagen eine Investitionsvereinbarung zum Bau eines Forschungs-, Entwicklungs-, Innovations- und Beschaffungszentrums in Hefei, der Hauptstadt der Provinz Anhui.

Der weltweit tätige Wassertechnologieanbieter Xylem nahm im März sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in China in Betrieb, während der französische Multi Schneider Electric sein automatisiertes Forschungs- und Entwicklungszentrum in der ostchinesischen Stadt Wuxi eröffnete. Im Mai wurde in Shanghai ein neues Autodesignstudio von Volvo eröffnet. Der Autohersteller verfügt über nur drei Designstudios auf der ganzen Welt.

Jean-Paul Agon, Chairman von L´Oreal, sagte, China habe sich als Stabilisator für die Weltwirtschaft, Beschleuniger für den Konsum und Innovationslabor der Welt bewiesen.

„Wir glauben, dass investieren in China, investieren in die Zukunft ist“, sagte Agon in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua.

„Mit einem weiterhin offenen Markt, einem verbesserten Geschäftsumfeld und vielversprechenden Initiativen zur Verstärkung der Nachfrage im Inland, bieten sich der Welt in China neue Möglichkeiten. Unterdessen bietet China der Welt auch neue Chancen und wir freuen uns darauf, dass mehr Unternehmen diese nutzen“, sagte er.