Die Online-Nachfrage aus dem Ausland nach in China hergestellten Produkten ist in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent gestiegen, wie Daten von Alibaba.com zeigen.
Mehr als 90 Prozent der Branchen, die Produkte wie Badewannen, Versorgungswagen, Elektroautos (NEV, New Energy Vehicles) und Lithiumionen-Batterien umfassen, hätten demnach im Zeitraum von Januar bis Juni einen deutlichen Anstieg ihrer Exporte verzeichnet, so das Unternehmen.
Der grenzüberschreitende E-Commerce in China hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Nach Angaben der Allgemeinen Zollverwaltung (GAC) erreichte das Import- und Exportvolumen des grenzüberschreitenden E-Commerce im letzten Jahr insgesamt 2,11 Billionen Yuan, was einem Anstieg von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Wert der E-Commerce-Exporte belief sich dabei auf 1,55 Billionen Yuan, was einem Anstieg von fast 12 Prozent im Jahresvergleich entspricht.
China hat seine Bemühungen um die Entwicklung neuer Formen des Außenhandels im Rahmen eines umfassenderen Vorstoßes zur Förderung eines qualitativ hochwertigen Wirtschaftswachstums in den letzten Jahren signifikant intensiviert. So wurde beispielsweise im November die Einrichtung von umfassenden Pilotzonen für den grenzüberschreitenden E-Commerce in insgesamt 33 Städten und Regionen genehmigt. Es handelt sich dabei bereits um die siebte Reihe solcher Pilotgebiete, von denen es nun landesweit insgesamt 165 gibt.
Daten des US-amerikanischen Technologieunternehmens Amazon zeigen, dass chinesische Verkäufer im vergangenen Jahr Milliarden von Waren über die 18 ausländischen Marktplätze des Unternehmens an Verbraucher in aller Welt verkauft haben. Die Zahl der chinesischen Verkäufer, die die Logistikdienste von Amazon in Anspruch nehmen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent, wobei ihre Umsätze im zweistelligen Bereich wuchsen.
Die Zahl der chinesischen Markeninhaber auf Amazon hat sich in den letzten drei Jahren fast verdreifacht, wobei ihr Umsatz im letzten Jahr ebenfalls zweistellig gewachsen ist.
Cindy Tai, Amazon-Vizepräsidentin und Leiterin von Amazon Global Selling Asia, berichtete, dass chinesische Verkäufer dem Aufbau von Marken und der Ausweitung ihrer Präsenz auf den ausländischen Märkten immer mehr Aufmerksamkeit schenken würden. Den grenzüberschreitenden E-Commerce bezeichnete sie gar als einen „unaufhaltsamen Trend“, der den Wandel von „Made in China" mehr und mehr zu „Brands from China" vorantreibe.
Cui Lili, Direktorin des Instituts für E-Commerce an der Shanghai University of Finance and Economics, erklärte, die Beliebtheit von in China hergestellten Produkten auf ausländischen Märkten zeige, dass diese Waren in den letzten Jahren im Ausland große Anerkennung gefunden und den Ruf der Marken verbessert hätten.
Darüber hinaus verstärken eine Reihe chinesischer grenzüberschreitender E-Commerce-Plattformen derzeit ihre Bemühungen, ihre Präsenz im Ausland auszubauen, um neue Kunden zu gewinnen und ihre Einnahmequellen zu diversifizieren. Der Online-Discounter PDD Holdings, die Muttergesellschaft der chinesischen E-Commerce-Plattform Pinduoduo, hat beispielsweise kürzlich seine grenzüberschreitende E-Commerce-Plattform Temu in Südkorea und Japan gestartet. Aktuell ist sie damit in mehr als 20 Ländern in Nordamerika, Europa und Asien vertreten.
Auch der Fast-Fashion-Online-Händler Shein hat angekündigt, seine Produktkategorien durch die Zusammenarbeit mit ausgewählten globalen Marken und Drittanbietern weiter auszubauen, um die steigende Nachfrage der Kunden nach diversifizierten Produkten zu erfüllen.