Die OOCL PIRAEUS, eines der weltweit größten Containerschiffe, bei der Ankunft am 10. Juli 2023 im griechischen Hafen von Piräus. (Foto: Xinhua)
Seitdem Chinas COSCO Shipping sich vor 13 Jahren im größten, aber kränkelnden Hafen von Piräus eingekauft hat, ist der Hafen schnell gewachsen und wurde zu einem geschäftigen Verkehrsknotenpunkt am Kreuzweg zwischen Asien, Europa und Afrika. Von Branchenkennern und Beobachtern wurde dieses Leuchtturmprojekt der bilateralen Zusammenarbeit gleichermaßen als beispielhafte Erfolgsgeschichte im Rahmen von Chinas „Belt and Road“-Initiative (BRI) gelobt.
Tassos Vamvakidis, kaufmännischer Geschäftsführer der Piraeus Container Terminal S.A. (PCT), einem Tocherunternehmen von COSCO Shipping, arbeitet seit seinem 16. Lebensjahr für den Hafen von Piräus. Als jemand, der den Erfolg, den Niedergang und die Wiederbelebung des Hafens über mehr als ein halbes Jahrhundert miterlebt hat, sagte er, von den Veränderungen der letzten 13 Jahre sei er besonders beeindruckt gewesen.
Im Jahr 2010 betrug die Betriebskapazität des Hafens etwa 1,5 Millionen Zwanzig-Fuß-Container. Heute liege sie bei 6,2 Millionen, so Vamvakidis. Kein Wunder, dass der Hafen von Piräus nun zu den 40 größten Häfen der Welt gehört. Vor der Investition von COSCO lag er auf dem 93. Platz.
Nachdem PCT in den Jahren 2009 und 2010 zwei internationale Ausschreibungen gewonnen hatte, übernahm es das Management der Hafenterminals II und III. COSCO Shipping erwarb 2016 einen Mehrheitsanteil an der Piraeus Port Authority S.A. (PPA).
Die OOCL PIRAEUS, eines der weltweit größten Containerschiffe, bei der Ankunft am 10. Juli 2023 im griechischen Hafen von Piräus. (Foto: Xinhua)
„Gesamtinvestitionen im Wert von sechshundert Millionen Euro von COSCO Shipping haben PCT zu einem führenden Mittelmeerhafen gemacht, der in Europa gleich hinter Rotterdam, Antwerpen und Hamburg liegt“, sagte Panos Zerefos, Finanzmanager von PCT, kürzlich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.
PPA hat in den vergangenen Jahren ebenso beeindruckende Ergebnisse veröffentlicht. 2022 gab das Unternehmen Einnahmen und Gewinne in Rekordhöhe bekannt. Der Jahresumsatz lag 2022 bei 194,6 Millionen Euro, was einem Anstieg von 26,2 Prozent zu 2021 entspricht. Der Gewinn vor Steuer betrug 74,7 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 51,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
2022 wurden im Hafen 880.416 Passagiere abgefertigt, was einem Anstieg von 190 Prozent entspricht, und 667 Liegeplätze von Kreuzfahrtschiffen belegt, was einem Anstieg von 79 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Diese Werte liegen höher als vor der Pandemie.
Das neue Image eines modernen, zuverlässigen, effizienten Hafens hat dazu beigetragen, mehr Investitionen aus dem Ausland nach Griechenland zu holen. Große Unternehmen wie ZTE, Hewlett-Packard und Huawei begannen die Frachtterminals als Logistikdrehscheibe für ihre Produkte zu nutzen und mehr Projekte in verschiedenen Sektoren folgten.
Im August dieses Jahres sagte Yu Zenggang, Chairman von PPA, auf einer Veranstaltung zur Feier des Listings von PPA an der Athener Börse vor 20 Jahren, dass diese „mit der Bekanntgabe der bisher höchsten Dividende zusammenfiel“, die an Anteilseigner verteilt wurde. Laut einer Pressemeldung belief diese sich auf 1,04 Euro pro Aktie, was einem Zuwachs von 65,6 Prozent gegenüber 2021 entspricht.
Ein Angestellter am 16. Februar 2023 bei der Arbeit im Containerterminal III des Hafens von Piräus in Griechenland. (Foto: Xinhua/Marios Lolos)
Chinas COSCO Shipping hat systematisch in die Gesellschaft, Infrastruktur, Technologie und Umwelt investiert, was zur allgemeinen Entwicklung der griechischen Wirtschaft und Gesellschaft beigetragen hat. Bis heute hat das Piräus-Projekt für mehr als 3.000 Einheimische direkt und für mehr als 10.000 Menschen indirekt Arbeitsplätze geschaffen, so ein hiesiges Forschungsinstitut.
Das Unternehmen hat in den letzten Jahren örtlichen Gemeinden auch über 600.000 Euro für Bildung und Kultur zur Verfügung gestellt.
Das griechische Kulturministerium teilte in diesem Sommer mit, dass bis Ende 2025 ein Gebäude und angrenzende Flächen innerhalb des Hafens, die dem griechischen Staat im letzten Jahr durch PPA zuteilwurden, in ein Museum für Unterwasseraltertümer umgewandelt werden soll.
„Ein ehemals großer Hafen mit Wettbewerbsproblemen ist zu einem der wettbewerbsfähigsten Häfen in Europa geworden. Eine sehr entscheidende chinesische Investition entwickelt sich sehr gut. Das Projekt ist sehr erfolgreich gewesen“, sagte Yannis Stournaras, Präsident der Bank von Griechenland, bei einem Pressebriefing in diesem Sommer.
Laut dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis sei die Investition von COSCO Shipping im Hafen von Piräus ein Beispiel für erfolgreiche internationale Zusammenarbeit und für alle beteiligten Stakeholder eine Win-win-Angelegenheit.