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China baut Batterie-Werke im Ausland

Dienstag, 19. September 2023 Quelle : German.people.cn

Als Reaktion auf die wachsende Nachfrage und strengeren politischen Beschränkungen bauen chinesische Batteriehersteller vermehrt Fabriken im Ausland.

Das indonesische Industrieministerium teilte am Mittwoch mit, dass der chinesische Batteriehersteller Gotion und das indonesische Unternehmen Anugrah Neo Energy Materials eine Hochdruck-Säurelaugungsanlage bauen möchten. In der Anlage sollen Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge hergestellt werden.

Erst fünf Tage zuvor hatte das in Anhui ansässige Unternehmen Gotion Pläne für den Bau einer 2-Milliarden-US-Dollar-Fabrik zur Herstellung von Lithiumbatterien für Elektrofahrzeuge im US-amerikanischen Illinois bekannt gegeben. Die in der Stadt Manteno gelegene Anlage soll zehn Gigawattstunden an Lithium-Ionen-Batteriepacks und 40 Gigawattstunden an Lithium-Ionen-Batteriezellen pro Jahr produzieren. Geplant ist eine Produktionsaufnahme im nächsten Jahr.

Brancheninsidern zufolge soll das Werk in Illinois die Einführung von Lithium-Eisenphosphat-Batterien in den USA beschleunigen. Derzeit beziehen ansässige Elektrofahrzeughersteller Nickel-Kobalt-Mangan-Lithium-Batterien vorzugsweise von japanischen und südkoreanischen Unternehmen.

Chinas NEV-Verkäufe haben derzeit einen Marktanteil von 30 Prozent. In Europa und den USA gibt es dagegen noch viel Raum für Wachstum und politische Anreize. Laut Gouverneur J.B. Pritzker könne Gotion über einen Zeitraum von 30 Jahren Steuervergünstigungen in Höhe von insgesamt 213 Millionen US-Dollar sowie 125 Millionen US-Dollar an Investitionsmitteln aus dem Anreizpaket „Illinois Reimagining Energy and Vehicles“ in Anspruch nehmen.

Chen Ruilin, Vizepräsident des internationalen Geschäfts von Gotion, sagte im April, dass das Unternehmen aufgrund des „US Inflation Reduction Act“ die Errichtung einer lokalen Fabrik in Betracht ziehen müsse. Das Gesetz schreibt strenge Standards für die Beschaffung kritischer Mineralien und Komponenten für EV-Batterien vor. Zudem legt es fest, dass 40 Prozent der kritischen Batteriemineralien in Nordamerika oder in Ländern mit Handelsabkommen mit den USA beschafft oder recycelt werden müssen.

Der chinesische Batteriehersteller Eve Energy hat indes Anfang September eine Vereinbarung über 150 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Dabei wird er in eine 21-Gigawattstunden-Batteriefabrik in den USA in Form eines Joint Ventures mit Daimler Truck, Electrified Power und Paccar investieren. Die 2,64 Milliarden US-Dollar teure Anlage wird Eve Energy-Technologien zur Entwicklung und Herstellung von Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien für Nutzfahrzeuge nutzen.

Darüber hinaus investierte eine Tochtergesellschaft der chinesischen Sunwoda Electronic Co in Ungarn 1,9 Milliarden Yuan in den Bau einer Fabrik, die Lithium-Ionen-Batterien und Batteriesysteme herstellen. Laut Vorsitzendem von Sunwoda, Wang Wei, gebe es erhebliche Wachstumschancen für einheimische Unternehmen in der NEV-Kette mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen in Europa und dem Verbot von Verbrennungsmotoren.

CATL, Chinas größter Batteriehersteller, hat bereits zwei Werke in Übersee: eins in Deutschland und eins Ungarn, welches sich aber noch im Bau befindet. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2025 wird es die größte Batteriefabrik in Europa sein.

Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie stiegen die chinesischen Exporte von Lithiumbatterien in der ersten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 69 Prozent, wobei der Schwerpunkt auf Strombatterien lag.

Im gleichen Zeitraum beliefen sich die Auslandseinnahmen von CATL auf 65,68 Milliarden Yuan, was einem Wachstum von mehr als dem 1,9-fachen entspricht und 35,49 Prozent der Gesamteinnahmen ausmacht. Die Auslandsumsätze von Gotion stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 296,74 Prozent.