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Experte: Keine Anzeichen für eine Deflation

Freitag, 22. September 2023 Quelle : German.china.org.cn

Verschiedene Ökonomen und Regierungsvertreter widersprachen in dieser Woche vehement Gerüchten über eine mögliche Deflation in China. Angesichts der starken politischen Unterstützung und der bereits deutlich verbesserten Wirtschaftsindikatoren gehen sie von einem Aufschwung der Wirtschaft und der chinesischen Währung aus.

Angesichts der anhaltenden politischen Unterstützung und eines Anstiegs der Wirtschaftsindikatoren könne sich Chinas Wirtschaft weiter erholen, so dass ein mögliches Deflationsrisiko verhindert werden könne, versicherten Regierungsvertreter und internationale Experten am Mittwoch.

„Seit Anfang des Jahres befinden sich die Preise auf einem niedrigen Niveau, wobei wir weiter achtsam sein müssen“, sagte Cong Liang, stellvertretender Leiter der Chinesischen Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC).

„Unter Berücksichtigung des Preisniveaus, der Belebung der Nachfrage, des Wirtschaftswachstums und verschiedener Faktoren im Zusammenhang mit der Geldmenge kann man jedoch zu dem Schluss kommen, dass es in der chinesischen Wirtschaft keine so genannte Deflation gibt und dass es auch später nicht zu einer Deflation kommen wird“, machte Cong auf einer Pressekonferenz am Mittwoch klar.

Chinas Verbraucherpreisindex (VPI) wies im August auf Jahresbasis ein positives Wachstum von 0,1 Prozent auf. Im Juli war der Index noch um 0,3 Prozent gesunken.

Das Preisniveau werde sich ihm zufolge wahrscheinlich weiter verbessern und sich dem Jahresdurchschnitt annähern, da sich die Marktnachfrage derzeit erhole und der Einfluss des ungünstigen Basiseffekts ebenfalls nachlasse.

Er fügte hinzu, dass die politischen Entscheidungsträger die makroökonomischen Anpassungen zukünftig weiter verstärken und sich dabei auf die Ausweitung der Binnennachfrage, die Stärkung des Vertrauens der Marktteilnehmer und die Vermeidung von Risiken konzentrieren werden.

„Die Wirtschaft wird sich mit positiven langfristigen Aussichten erholen, da sich die positiven Faktoren addieren, während auch die politischen Maßnahmen immer mehr Wirkung zeigen.“

Hoe Ee Khor, Chefökonom des „ASEAN+3 Macroeconomic“-Forschungsbüros, sagte, er sehe China nicht in der Nähe einer Deflation. „Chinas Wirtschaft ist weit davon entfernt, eine sehr schleppende Nachfrage und ein geringes Kredit- oder Geldmengenwachstum zu verzeichnen – Bedingungen, die normalerweise mit Deflation einhergehen.“

Dank einer gut abgestimmten und zielgerichteten Politik und einer allmählichen Erholung der Auslandsnachfrage dürfte die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr weiter an Dynamik gewinnen und 2024 dann sogar moderat anziehen. Das alles deute nicht auf eine Deflation hin, so Khor.

„Wir glauben, dass die niedrige Inflation nur vorübergehend sein wird, während eine Deflation unwahrscheinlich ist“, ist sich auch Yothin Jinjarak, leitender Wirtschaftswissenschaftler bei der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in China, sicher. In der jüngsten Ausgabe des „Asian Development Outlook“, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, prognostiziert die ADB, dass Chinas Verbraucherpreisindex-Wachstum in diesem Jahr 0,7 Prozent und im Jahr 2024 2 Prozent erreichen werde – verglichen mit einem Wachstum von 0,7 Prozent in der ersten Hälfte dieses Jahres und einem Rückgang von 0,3 Prozent im Juli.

Rani Jarkas, Vorsitzender der Schweizer Finanzgruppe Cedrus Group, sagte, die niedrige Inflation in China biete Spielraum für weitere Konjunkturimpulse. „Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts war in der ersten Jahreshälfte 2023 sehr stark, und dieser Trend wird sich im vierten Quartal angesichts des sich erholenden Verbrauchervertrauens weiter fortsetzen.“

Die Cedrus Group gehe auch davon aus, dass der Renminbi die Talsohle bereits erreicht habe und in den nächsten acht Monaten aufgrund der nachlassenden Stärke des US-Dollars und des wachsenden Vertrauens in die chinesische Wirtschaft an Wert gewinnen werde.