China verzeichnete während der Feiertage und der kürzlich verlängerten „Goldenen Woche“ einen starken Anstieg im Tourismus, was die wirtschaftliche Vitalität und die Widerstandsfähigkeit des Landes unterstreicht. Millionen Menschen machten sich daran, das Land zu erkunden und reisten sowohl zu allgemein beliebten als auch zu eher ungewöhnlichen Reisezielen.
Das diesjährige achttägige Mittherbst-Fest (Mondfest) und der Nationalfeiertag sorgten für die stärkste Reisesaison der letzten Jahre, wobei sowohl die Zahl der Touristenreisen als auch die Einnahmen das Niveau vor der Pandemie übertrafen.
Nach Angaben des Ministeriums für Kultur und Tourismus wurden während der Feiertage 826 Millionen Inlandsreisen in China unternommen, was einem Anstieg von 71,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 4,1 Prozent gegenüber 2019 entspricht.
Die Gesamteinnahmen des Tourismussektors stiegen in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 129,5 Prozent auf 753,4 Milliarden Yuan (etwa 104,9 Milliarden US-Dollar). Das entspricht einem Wachstum von 1,5 Prozent gegenüber 2019, erklärte das Ministerium.
Auch die Daten aus dem Transportsektor untermauern die starke Reiseaktivität während der achttägigen Ferien: Durchschnittlich wurden an diesen Tagen 57,28 Millionen Passagiere pro Tag befördert. Im Vergleich zu den Nationalfeiertagen im Vorjahr zeigen die offiziellen Daten damit einen Anstieg um 57,1 Prozent
Am 29. September verzeichneten die Bahnbetreiber des Landes einen Tagesrekord von über 20 Millionen Passagieren.
Trotz einer Aufstockung um 100 Zugverbindungen mit 540.000 zusätzlichen Sitzplätzen während der Ferienzeit sei die Nachfrage auf einigen beliebten Strecken weiterhin sehr hoch gewesen, erklärt Xu Bin, der bei der China Railway Shenyang Group Co., Ltd. in der nordostchinesischen Provinz Liaoning arbeitet.
Die Zahl der Flugreisen lag während der Ferienzeit bei durchschnittlich 2,14 Millionen pro Tag, was einem Anstieg um 195 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie offizielle Daten zeigen.
Xie Yue, Senior Manager des Operations Control Center am Beijing Capital International Airport, stellte fest, dass sich das tägliche Passagieraufkommen in den ersten fünf Tagen der Ferienzeit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. Der Flughafen verzeichnete einen sprunghaften Anstieg der Inlandsflüge, wobei die Anzahl der Flüge während der Feiertage insgesamt die Zahl von 2019 übertraf.
Insgesamt 12,2 Millionen inländische Touristen besuchten während der Ferien die Hauptstadt der Provinz Liaoning, Shenyang. Damit übertraf die Zahl der Besucher die Einwohnerzahl der Stadt und einige Touristenattraktionen in der Stadt waren gezwungen, Notfallmaßnahmen zur Kontrolle der Menschenmassen zu ergreifen.
Nach Angaben der Forschungsabteilung des größten chinesischen Online-Reisebüros Trip.com ist die Rückkehr zum Massentourismus als deutliches Zeichen für die Erholung der Tourismusbranche zur neuen Normalität zu verstehen. Das spiegelt Chinas wirtschaftliche Vitalität und den starken Verbrauchermarkt wider.
Der Aufschwung im chinesischen Auslandstourismus wird die Wirtschaft der Zielländer ankurbeln und die globale Tourismusbranche wiederbeleben.
Am ersten Tag der Goldenen Woche 2023 stiegen die Bestellungen für Auslandsreisen im Vergleich zum Vorjahrestag um das elffache, im Vergleich zum diesjährigen Maifeiertag betrug das Plus 54 Prozent. Zu den beliebtesten internationalen Reisezielen für Reisende aus China gehörten Thailand, die Republik Korea, Malaysia, Singapur, Australien und das Vereinigte Königreich.
Der Economic Impact Report 2023 des World Travel & Tourism Council (WTTC) prognostiziert, dass Chinas Reise- und Tourismusbranche bis Ende 2023 etwa 1,48 Billionen US-Dollar zur nationalen Wirtschaft beitragen wird, was einem Wachstum von mehr als 150 Prozent gegenüber 2022 entspräche.
„Chinesische Reisende wollen wieder die Welt erkunden und internationale Touristen sind begierig darauf, in dieses erstaunliche Land zurückzukehren, das reich an Kultur, atemberaubenden Landschaften und herzlicher Gastfreundschaft ist“, erklärte Julia Simpson, Präsidentin und CEO des WTTC, in einer Pressemitteilung der Organisation.