Durch die aktive Teilnahme an der Seidenstraßeninitiative habe sich die Stadt Chongqing in Südwestchina schnell an die Spitze von Chinas Öffnung bewegt. Dies sagte Chen Mingbo, Vizebürgermeister von Chongqing, vor kurzem in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.
Die Entwicklung von Chongqing mit seinen 32,13 Millionen Einwohnern wurde einst durch seine geografische Lage tief im Hinterland behindert. Importe und Exporte mussten damals weite Strecken von und zur Ostküste Chinas transportiert werden.
In den vergangenen zehn Jahren habe Chongqing seine Beteiligung an der Neuen Seidenstraßeninitiative unter anderem mit der Entwicklung des Wirtschaftskreises Chengdu-Chongqing und des Wirtschaftsgürtels am Jangtse in Einklang gebracht. Auf diese Weise sollte ein internationales Logistikzentrum im chinesischen Binnenland entstehen, sagte Chen.
Eines der Schlüsselprojekte im Rahmen der Seidenstraßeninitiative ist der neue internationale Handelskorridor (New International Land-Sea Trade Corridor, ILSTC) zwischen Land und Meer. Chongqing ist Knotenpunkt dieser Handels- und Logistikpassage, einem gemeinschaftlichen Bauprojekt der westchinesischen Regionen auf Provinzebene und der ASEAN-Mitglieder.
Seit seinem Start im Jahr 2017 hat das Projekt 68 chinesische Städte mit 473 Häfen in 120 Ländern und Regionen verbunden und den Transport von mehr als 980 Güterarten erleichtert.
In Partnerschaft mit Chengdu, Hauptstadt der Nachbarprovinz Sichuan, hat Chongqing die Güterzugverbindung zwischen China und Europa ins Leben gerufen, die mehr als 100 Städte in Europa und Asien abdeckt.
Dank der wachsenden Anschlussfähigkeit der Infrastruktur im Rahmen der Neuen Seidenstraßeninitiative habe sich Chongqing besser in den Weltmarkt integriert und eine offenere Wirtschaft entwickelt, sagte Chen.
Im Jahr 2022 erreichte das Handelsvolumen der Stadt mit den Partnern der Neuen Seidenstraßeninitiative 333,14 Milliarden Yuan (43,31 Milliarden Euro) – eine Steigerung um das 1,7-fache in neun Jahren. Insgesamt 319 Fortune-500-Unternehmen investierten in diesen neun Jahren in Chongqing.
Die Stadt nutze ihre Stärken in Branchen wie der Automobil- und der elektronischen Informationsindustrie. Zudem erkunde sie aktiv Handelsmöglichkeiten auf den Märkten der Seidenstraßeninitiative, insbesondere in den ASEAN-Ländern. Chongqing treibe den Bau einer Pilot-Freihandelszone voran, in der verschiedene institutionelle Innovationen eingeführt wurden, um unter anderem Handel, Investitionen und Hafenabfertigung zu erleichtern, so der Vizebürgermeister.
Mit Blick auf die Zukunft sagte Chen, dass Chongqing seine Handelsvorteile weiter konsolidieren und für beide Seiten vorteilhafte Wertschöpfungs- und Lieferketten mit den Ländern der Neuen Seidenstraßeninitiative aufbauen werde.
Zur Steigerung der Handelseffizienz werde die Stadt ihre Rolle im neuen Handelskorridor voll ausspielen, die Infrastruktur weiter ausbauen und das intermodale Transportsystem optimieren.
„In den kommenden Jahren werden wir die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit und den Austausch energisch ausbauen. Wir werden uns bemühen, eine führende Rolle bei der Förderung der Zusammenarbeit entlang der Neuen Seidenstraßeninitiative zu spielen, um Chinas neuem Entwicklungsmuster besser zu dienen und uns darin zu integrieren", sagte Chen.