Putin: China bietet anderen Ländern große Chancen

Russlands Präsident Wladimir Putin wird diese Woche am dritten „Belt and Road Forum für internationale Zusammenarbeit“ in Beijing teilnehmen. Im Vorfeld machte er klar, dass sich Chinas Kooperationskonzept nicht gegen andere richte, sondern einzig dem Zweck diene, anderen Ländern Chancen zu geben und die globale Zusammenarbeit zu stärken.

Einige Kritiker würden in der Neuen Seidenstraßeninitiative (BRI) den Versuch Chinas sehen, andere unter sich „zu zerquetschen“, aber das sei nicht die Wahrheit. Die BRI sei in Wahrheit der Wunsch, auf der globalen Bühne zu kooperieren, betonte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit der China Media Group (CMG).

Laut dem von der CMG am Sonntag veröffentlichten Interview-Video sagte Putin auf die Frage nach den tatsächlichen Veränderungen, die die BRI in den letzten zehn Jahren für die globale Entwicklung gebracht hat, dass seiner Meinung nach der Hauptvorteil des von China vorgeschlagenen Kooperationskonzepts darin besteht, dass im Rahmen der Zusammenarbeit niemand dem anderen etwas aufzwingt.

„Bei sämtlichen Anstrengungen handelt es sich um eine Erkundung innerhalb des gesetzten Rahmens. Es geht nicht nur um die Suche nach akzeptablen Lösungen, sondern auch um die Suche nach Projekten und Methoden, die alle Parteien akzeptieren können, um gemeinsame Ziele zu erreichen“, sagte Putin.

Russlands Präsident betonte, dass Chinas einzigartiges Merkmal beim Aufbau von Beziehungen zu anderen Ländern darin bestehe, dass „niemand jemandem etwas aufzwingt oder aufdrängt“ und dass China immer positive Lösungen finde, selbst wenn Probleme auftreten. Dies mache den Unterschied zwischen der BRI und anderen Projekten aus, die von einigen Ländern mit kolonialistischen Untertönen umgesetzt werden.

Putin wird am dritten „Belt and Road Forum für internationale Zusammenarbeit“ teilnehmen, das vom 17. bis 18. Oktober in Beijing stattfinden wird. Nach Angaben des chinesischen Außenministeriums werden außerdem Vertreter aus über 130 Ländern und 30 internationalen Organisationen an dem Forum teilnehmen, womit die Teilnahme das Niveau der beiden vorangegangenen Foren in den Jahren 2017 und 2019 voraussichtlich sogar noch einmal übertreffen wird.

Bei der Neuen Seidenstraßeninitiative handelt es sich um einen Plan für globale Infrastruktur- und Energienetze, den China 2013 ins Leben gerufen hat, um Asien über Land- und Seewege mit Afrika und Europa zu verbinden.

Laut einem Weißbuch, das am Dienstag vom Informationsbüro des chinesischen Staatsrats veröffentlicht wurde, hat China mit Stand von Juni 2023 mehr als 200 BRI-Abkommen mit mehr als 150 Ländern und 30 internationalen Organisationen auf fünf Kontinenten unterzeichnet. Von 2013 bis 2022 belief sich der kumulierte Wert der Ein- und Ausfuhren zwischen China und diesen BRI-Partnerländern auf rund 19,1 Billionen US-Dollar.