China hat am Mittwoch offiziell ein Nationales Datenamt eingerichtet. Es soll das digitale Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Welle der nächsten Generation globaler technologischer Entwicklungen nutzen.
Das Nationale Datenamt (Foto von Luo Xiaoguang/Xinhua)
Laut der Nachrichtenagentur Xinhua wird das Amt unter anderem dafür zuständig sein, die Entwicklung grundlegender datenbezogener Institutionen voranzutreiben. Weitere Ziele sind die Koordination der Integration, gemeinsamen Nutzung, Entwicklung und Anwendung von Datenressourcen. Ferner sollen Planung und Aufbau eines digitalen Chinas, der digitalen Wirtschaft und einer digitalen Gesellschaft unterstützt werden.
Bis zum Ende des 14. Fünfjahresplans (2021 bis 2025) soll der chinesische Markt für den Datenumlauf eine Billion Yuan (130 Milliarden Euro) erreichen, was enorme und vielversprechende Möglichkeiten bietet.
Der Datenhandel spiele eine zentrale Rolle bei der Umwandlung von Datenressourcen in wertvolle Vermögenswerte. Er sei von entscheidender Bedeutung für die Überwindung von Engpässen bei der „Integration von Daten in die Realität“, sagten Experten.
In den vergangenen Jahren wurden in Chinas digitaler Wirtschaft, digitaler Verwaltung und dem Aufbau einer digitalen Gesellschaft bedeutende Fortschritte erzielt.
Die Einrichtung einer Managementabteilung auf nationaler Ebene sei notwendig geworden, sagte Wang Peng, leitender Forscher an der Beijinger Akademie für Sozialwissenschaften, am Mittwoch. Die Gesamtkoordination müsse verbessert und die Weiterentwicklung verschiedener Initiativen im Bereich der digitalen Wirtschaft und der Kampagne für ein digitales China vorangetrieben werden.
China hat in den vergangenen Jahren ein schnelles Wachstum der digitalen Wirtschaft und der industriellen Digitalisierung erlebt. Medienberichten zufolge überschritt Chinas digitale Wirtschaft im Jahr 2022 ein Volumen von 50 Billionen Yuan (6,46 Billionen Euro). Sie machte damit 40 Prozent des gesamten BIP aus und behielt eine Wachstumsrate von 10 Prozent bei. Somit ist sie ein stabiler Motor des Wirtschaftswachstums.
Mit der rasanten Entwicklung digitaler Technologien wie 5G, künstlicher Intelligenz und Big Data haben viele Hightech-Unternehmen ihre betriebliche Effizienz verbessert. Durch die Nutzung dieser digitalen Technologien haben sie eine starke wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und ein großes Potenzial aufgezeigt.
Beijing, Shanghai, die südwestchinesische Provinz Guizhou und andere Regionen in China haben nacheinander lokale Richtlinien erlassen, um die Entwicklung der Datenfaktormärkte voranzutreiben.
Diese Maßnahmen sollen das Wachstum der Branche durch maßgeschneiderte Ansätze und Pilotprogramme fördern. Vor allem die Shanghaier Datenbörse verzeichnete in diesem Jahr einen kontinuierlichen Anstieg des Datenhandelsvolumens. Laut Medienberichten überschritten die Transaktionszahlen allein im August eine Milliarde Yuan (130 Millionen Euro).