China wird im Jahr 2023 voraussichtlich mehr als 30 Prozent zum globalen Wirtschaftswachstum beitragen und damit die Rolle der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt als „Anker“ in einer anfälligeren Welt unterstreichen, sagten führende Experten auf einem Forum am Samstag.
Kristalina Georgieva, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), sagte, die Welt sei nach drei Jahren COVID-19, Konflikten und sich verschlimmernden Klimakatastrophen schockanfälliger geworden. Die gute Nachricht sei aber, dass sich die Weltwirtschaft als widerstandsfähig erwiesen habe, wobei vor allem Asien besser abschneide als andere Regionen. In diesem Jahr werde China alleine voraussichtlich mehr als 30 Prozent zum globalen Wachstum beitragen, sagte Georgieva am Samstag per Video auf dem „International Finance Forum (IFF) 20th Anniversary and Annual Meeting 2023“. Sie fügte hinzu, dass die makroökonomische Politik in China insgesamt angemessen gewesen sei, obwohl es noch Spielraum für eine Neuausrichtung der öffentlichen Ausgaben auf den sozialen Schutz gebe und überdies die Notwendigkeit bestehe, die marktorientierte Umstrukturierung von in Schwierigkeiten geratenen Immobilienentwicklern zu beschleunigen.
Der „IFF Global Finance and Development Report 2023“, der während der Veranstaltung veröffentlicht wurde, prognostiziert für China ein Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent in diesem Jahr und 5 Prozent im Jahr 2024, da die Regierung weitere Maßnahmen ergreifen dürfte, um eine geordnete Lösung der Schuldenprobleme einiger großer Bauträger und die Nachhaltigkeit der Finanzen in den Lokalregierungen sicherzustellen. Auch die Geld- und Steuerpolitik wird dem Bericht zufolge den wirtschaftlichen Aufschwung weiter unterstützen.
Gleichzeitig wird die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr voraussichtlich um 3,1 Prozent wachsen, sofern die straffe Geldpolitik und die finanziellen Bedingungen fortgesetzt werden sollten.