Das chinesische Handelsministerium kündigte am Dienstag Überarbeitungen einer Liste von Massengütern an, deren Ein- und Ausfuhr zu statistischen Zwecken gemeldet werden muss. In diesem Zuge wurden erstmals Seltene Erden in die Liste der Mineralien aufgenommen.
Analysten zufolge stehe dieser Schritt im Einklang mit der üblichen internationalen Praxis. Es werde das Ziel verfolgt, eine gesunde und stabile Entwicklung der Seltenen Erden zu gewährleisten, die für die Technologien der nächsten Generation von zentraler Bedeutung sind.
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Laut dem Handelsministerium (MOFCOM) müssen Händler Lieferung, Anzahl und Zeitpunkt der Massengüter in der Liste aufgeführten Materialien unverzüglich melden. Die entsprechenden Import- und Exporthandelskammern sind für die Sammlung und Analyse der Daten verantwortlich, die dann an das MOFCOM weitergeleitet werden.
Die Erhebungen werden zu einem genauen Verständnis des Status quo und der Tendenzen bei der Ein- und Ausfuhr von Massengütern beitragen und die Händler dazu anleiten, den Außenhandel in geordneter Weise abzuwickeln, so das MOFCOM.
„Dieser Schritt wird umfassende Exportdaten über Seltene Erden, einschließlich Volumen und Preis, bereitstellen, um eine gesunde und stabile Entwicklung der wertvollen Ressourcen im digitalen Zeitalter zu gewährleisten“, so Wang Guoqing, Forschungsdirektor am Beijing Lange Steel Information Research Center.
Seltene Erden werden auch als Industriegold bezeichnet und sind eine Gruppe von 17 chemischen Elementen, die in einer Vielzahl von Produkten, von Hightech-Unterhaltungselektronik bis hin zu Waffen, verwendet werden.
China liefert mehr als 85 Prozent der weltweiten Seltenen Erden und beherbergt etwa zwei Drittel des weltweiten Angebots an knappen Metallen und Mineralien. Dies geht aus einem Bericht des US-Think Tanks Center for Strategic and International Studies aus dem Jahr 2021 hervor.
Allerdings stecke die Entwicklung der Seltenen-Erden-Industrie noch in den Kinderschuhen, so dass die Preise auf ein relativ niedriges Niveau gedrückt wurden, sagte Wang.
Durch das Sammeln umfassender Exportdaten werden die chinesischen Behörden in der Lage sein, eine angemessene Politik für den Export zu formulieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Industrie zu erhöhen und die Macht des internationalen Diskurses zu stärken.